Dass sich die DHS mit der Medikamentösen Behandlung der
Alkoholabhängigkeit befasst, ist zu begrüßen. Praktisch alle
schweren, chronischen Krankheiten lassen sich in Verlauf und Prognose durch den
Einsatz von Medikamenten günstig beeinflussen. Man stelle sich bspw. eine
Diabetesbehandlung ohne Medikamente vor. Selbstverständlich könnte
man ganz viel durch Gewichtsreduktion, mehr Sport und gesündere
Ernährung erreichen. Aber die Realität belehrt uns, wie schwer all
das ist, was primär psychologisch ansetzt. Die Erfolge bleiben weit hinter
dem zurück, was sich mit dem zusätzlichen Einsatz von Medikamenten
erreichen lässt. Insofern bestünde in der Fachwelt kein Zweifel: Auf
Medikamente zu verzichten, wäre ein fataler Rückschritt.