Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(03): 182-184
DOI: 10.1055/a-0978-3410
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Stellungnahme der DGS zur Bisphosphonattherapie mit Zolendronat oder Clodronat beim Mammakarzinom

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Publikationsdatum:
11. September 2019 (online)

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Prävention des krebstherapieinduzierten Knochendichte- und Strukturverlustes

Bei malignen Erkrankungen ist das Risiko einer Knochendichteabnahme und einer therapieassoziierten Osteoporose mit konsekutiver Frakturgefahr erhöht. Gerade die Therapie von postmenopausalen Frauen mit einem Aromataseinhibitor ist ein Risikofaktor für Frakturen [1] [2]. Der Dachverband der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften (DVO) schätzt in seiner aktuellen Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose dieses Risiko als mäßiggradig bis hoch ein [3]. Im Hinblick auf verbesserte Heilungsraten, eine Zunahme des Erkrankungsrisikos und eine abnehmende Knochendichte mit ansteigendem Alter ist perspektivisch von einer Verschärfung dieser Problematik auszugehen [4]. Bei prämenopausalen Frauen führt insbesondere die Kombination von Aromataseinhibitoren oder Tamoxifen mit einer ovariellen Suppression (z. B. mittels eines GnRH-Analogons) zu einer erhöhten Inzidenz der Osteoporose [5].

Die prophylaktische Anwendung von Bisphosphonaten bei postmenopausalen Frauen, die einen Aromatasehemmer erhalten, schützt vor einem Verlust der Knochenmasse [6] [7]. Die Metaanalyse der EBCTCG konnte zudem zeigen, dass der Einsatz von Bisphosphonaten die Frakturrate signifikant reduziert. Gemäß der aktuellen S3-Leitline sollte daher eine präventive Behandlung in Abhängigkeit vom individuellen Risiko erwogen werden [4]. Dies betrifft in der klinischen Routine vor allem postmenopausale Frauen, die mit einem Aromataseinhibitor behandelt werden, und prämenopausale Frauen, die eine ovarielle Suppression erhalten.