Berufsverbände zur Reform der Ausbildung – Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Gesamtkonzept
Gesundheitsfachberufe“
Ein neues Konzept für die Ausbildung von Heilmittelerbringern in Deutschland zu erarbeiten
ist das Ziel der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“.
Bis Ende dieses Jahres sollen die Eckpunkte für ihr Konzept im Bundesgesundheitsministerium
in Berlin vorlegen. Es soll deutschlandweit gelten und Dinge wie die Ausbildungsvergütung,
Berufs- und Ausbildungsgesetze, kostenfreie Ausbildung oder die Akademisierung regeln.
Die Berufsverbände der Heilmittelerbringer hatten inzwischen Gelegenheit, einen Fragenkatalog
auszufüllen, den sie von der Arbeitsgruppe erhielten. Auch die beiden ergotherapeutischen
Berufsverbände haben die Fragen beantwortet und ihre Forderungen formuliert ([TAB].). Die detaillierten Aussagen des Deutschen Verbands der Ergotherapeuten (DVE) e.
V. kann man unter bit.ly/DVE_Fragenkatalog nachlesen, die Antworten des Bundesverbandes
für Ergotherapeuten in Deutschland (BED) e. V. unter bit.ly/BED_Fragenkatalog.
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TAB. Forderungen der ergotherapeutischen Berufsverbände Deutschlands – ein Auszug
Berufsverbände zur Reform der Ausbildung
Bundesverband für Ergotherapeuten in Deutschland (BED) e. V.
Deutscher Verband der Ergotherapeuten (DVE) e. V.
Berufsgesetz (ErgThG)
Es braucht neue Bildungsstufen:
Assistent der Ergotherapie (2 Jahre Ausbildung)
Praktischer Ergotherapeut (3 Jahre Ausbildung)
Bachelor of Occupational Therapy (4 Jahre Ausbildung)
Master of Occupational Science (5 Jahre Ausbildung)
Professur
Lernende sollen nach dem 2. Ausbildungsjahr eine Zwischenprüfung ablegen, um danach
unter Anleitung behandeln zu dürfen.
Entwurf für neues ErgThG liegt dem Bundesministerium für Gesundheit bereits seit 2018
vor.
Direktzugang
sollte eingeführt werden, allerdings nur für Ergotherapeuten ab Bildungsstufe drei
(Bachelor of Occupational Therapy)
Befürwortung des Direktzugangs mit Finanzierung durch die gesetzliche Krankenversicherung
Akademi-sierung
Ablehnung Vollakademiserung, denn die Zahl der angehenden Ergotherapeuten würde zurückgehen
Teilakademisierung im Sinne des Bildungsstufenmodells möglich
Eine Teilakademisierung wird abgelehnt, sie führt zu „Elitenbildung“ und Spaltung
der Profession.
Ausbildungsvergütung
Jede angehende Ergotherapeutin sollte eine Ausbildungsvergütung bekommen. Die Kosten
dafür müssten im ersten Ausbildungsjahr vom Bund übernommen werden, ab dem zweiten
Jahr sollten sich Praxen/Kliniken und Bund die Kosten teilen (je nach Lernort, Schule
oder Praktikum).
Nur wenige beziehen die Ausbildungsvergütung (momentan 12 von 188 Schulen in Deutschland).
Besser wäre eine bundesweite Lösung für alle angehenden Ergotherapeuten.
Die Ausbildungsvergütung hilft nicht dabei, dem Fachkräftemangel entgegenzutreten.