Frauenheilkunde up2date 2019; 13(04): 383-394
DOI: 10.1055/a-0839-8863
Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sport und Sexualität in der Schwangerschaft

Tania Elger
,
Josephin Krause
,
Annette Hasenburg
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Publication History

Publication Date:
22 August 2019 (online)

Körperliche Aktivität in der Schwangerschaft ist wünschenswert. Doch in welchem Maße? Wie viel Sport ist gesund? Wann kann körperliche Aktivität dem Kind schaden? Diese Fragen beschäftigen viele junge Frauen, meist auch schon vor der Konzeption, eventuell sogar schon im Rahmen des Kinderwunschs. Welche Empfehlungen sollten also durch die behandelnden Ärzte sowohl an Patientinnen mit Kinderwunsch als auch an schwangere Patientinnen erfolgen?

Kernaussagen
  • Körperliche Aktivität in der Schwangerschaft ist wünschenswert, insofern keine Kontraindikationen vorliegen. Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko für Mutter und Kind sollten vermieden werden.

  • Bei Mehrlingsschwangerschaften, Z. n. Frühgeburtlichkeit und Zervixinsuffizienz sollte eine individuelle Beratung der werdenden Mutter erfolgen.

  • Neben Gewichtsreduktion der Schwangeren und der damit bedingten Risikoreduktion der Entstehung eines Gestationsdiabetes zeigen sich zudem verminderte Raten an postpartaler Depression bei regelmäßiger körperlicher Betätigung.

  • Bei unauffälligem Schwangerschaftsverlauf besteht keine Kontraindikation für Geschlechtsverkehr. Sex löst keine Geburt aus.

  • Das Thema Sexualität in der Schwangerschaft wird häufig aus Scham beim behandelnden Arzt nicht angesprochen. Der Großteil der Patientinnen wünscht sich jedoch ein offenes Gespräch über das Thema.