Es ist anzunehmen, dass der häufige Gebrauch von 2 (oder mehreren) Sprachen die Entwicklung
kognitiver und linguistischer Fähigkeiten (positiv oder negativ) beeinflusst. Gegenüber
möglichen kognitiven Vorteilen durch Bilingualität (z. B. höhere exekutive Kontrolle,
Konfliktlösung; s. [1]) gilt der kleinere Wortschatzumfang in jeder Sprache bei bilingualen
Erwachsenen immer noch als ausgemacht. Wie aber Bilingualität erworben wird, könnte
sich auf das lexikalische Verhalten auswirken. In den meisten Studien wird gerade
nicht danach differenziert, ob es sich um simultan bilingual aufwachsende Personen
handelte oder um solche, die erst eine Sprache (L1; L = Language) und hiernach (ca.
ab dem 3. Altersjahr) auf natürlichem Weg eine weitere Sprache (L2) gelernt haben,
und solchen, die die sukzessiv erworbene L2 monolingual gebrauchten.