Zusammenfassung
Die Huntington-Krankheit ist durch fortschreitende Beschwerden mit motorischen Beeinträchtigungen
und kognitivem Abbau sowie Verhaltensauffälligkeiten
gekennzeichnet. Die Ursache liegt in einer Verlängerung einer Triplett-Repeat-Sequenz
in einem spezifischen Gen, Huntingtin-Gen genannt. Bei einer deutlich
erhöhten Anzahl an Triplett-Repeats, kann die Erkrankung bereits im Jugend- oder jungen
Erwachsenenalter beginnen. Eindrücklichstes motorisches Symptom ist die
Chorea, die sich in Form von unwillkürlichen, plötzlichen, kurzen Bewegungen darstellt.
Bereits vor dem Auftreten von motorischen Symptomen können Patienten
kognitive Einschränkungen entwickeln. Die kognitiven Einschränkungen betreffen primär
Exekutivfunktionen wie beispielsweise Problemlösen. Als dritter großer
Symptombereich können in jedem Stadium der Erkrankung psychiatrische Störungen hinzukommen.
Häufig leiden Patienten unter Depressionen, später kommen vermehrt
Irritabilität oder Perseverationen vor. Das Genprodukt Huntingtin ist ubiquitär in
allen Körperzellen vorhanden – man vermutet verschiedene Funktionen, die
insbesondere in Neuronen wichtig zu sein scheinen. Aufgrund des autosomaldominanten
Vererbungsmodus hat die prädiktive Diagnostik bei dieser Erkrankung einen
wichtigen Stellenwert. Trotz der Entdeckung der genetischen Ursache vor nun 25 Jahren
ist die Behandlung der Huntington-Krankheit gegenwärtig noch auf die
Therapie der Symptome und den Erhalt von Funktionen beschränkt. Für die Huntington-Krankheit
gibt es noch keine Behandlung, die eine weitere
Krankheitsprogression bremsen oder den Krankheitsbeginn verzögern könnte. Allerdings
gibt es Hoffnung – klinische Studien mit Therapieformen, die auf die
genetische Ursache abzielen, sind bereits auf dem Weg.