ergopraxis 2018; 11(09): 51
DOI: 10.1055/a-0638-0340
Rezensionen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Psychiatrie – Sich aussöhnen mit zerbrochenen Lebensentwürfen

Contributor(s):
Lena Feldhaus

Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 September 2018 (online)

Zoom Image

Marie Boden und Doris Feldt sind unter anderem Therapeutinnen für Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) für Sozial- und Pflegeberufe. Sie gründeten 2001 ihre erste Stabilisierungsgruppe für Menschen mit psychischen Erkrankungen mit dem Ziel, Techniken zur Krisenbewältigung zu vermitteln. Mit „Trost und Hoffnung für den Genesungs-weg“ bringen sie bereits ihr drittes Handbuch zur Gruppenmoderation im psychiatrischen Arbeitsfeld auf den Markt. Dabei kombinieren sie ihr eigenes DBT-basiertes Konzept mit Ansätzen aus Achtsamkeit und Recovery, um die Lebensthemen Abschied und Trauer, Trost und Hoffnung in einem Gruppensetting zu bearbeiten.

Wer aufgrund des Titels nach einem Buch über Tod und Trauer sucht, wird jedoch nicht fündig: Trauer und Abschied beziehen sich auf erkrankungsbedingt zerbrochene Lebensentwürfe. Mit der Theorie zum Konzept und zur Gruppenarbeit verbinden die Autorinnen jede Menge Praxis: Neben Eindrücken aus ihrer eigenen Tätigkeit lassen sie auch Teilnehmer ihrer Gruppen zu Wort kommen. Zudem geben die Autorinnen den Lesern umfangreiches Material für die Praxis wie Themenblätter und Durchführungsvorschläge an die Hand.

Dieses Buch macht Lust auf Gruppenprozesse und auf Ausprobieren des Konzepts, der Materialien und der Übungen. Das Handbuch richtet sich an alle psychiatrischen Fachkräfte. Aus ergotherapeutischer Sicht hat es einen hohen Bezug zur Betätigungsorientierung, da alle Themenblätter Betätigung und Verhaltensänderung als Ziel haben.

Lena Feldhaus, BSc, Ergotherapeutin und Masterstudentin im Studiengang Psychosoziale Beratung und Recht