Sprache · Stimme · Gehör 2019; 43(01): 51-52
DOI: 10.1055/a-0622-1226
Neue Impulse
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ärztliche Empfehlungen zu Mehrsprachigkeit

Medical recommendations on multilingualism
Marianne Hagen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. März 2019 (online)

Die vorliegende Studie befasst sich mit ärztlichen Empfehlungen für mehrsprachige Eltern zu förderlichem Sprachverhalten mit ihren sprachauffälligen Kindern.

Fazit

Die Ergebnisse zeigen, welche Komplexität beim Thema „Mehrsprachigkeit“ besteht. Es verwundert daher nicht, dass ärztliche Empfehlungen unterschiedlich ausfallen. Eine eindeutige Beratungslösung zu diesem Thema gibt es nicht, denn sobald individuelle Einzelfallaspekte mit einfließen, können viele Empfehlungen zutreffen. Für ein optimales Behandlungsergebnis ist eine umfassende und interkulturell sensible Anamnese erforderlich. Zugleich sollten möglichst viele Einflussfaktoren wie Familiengröße, Geschwisterreihenfolge, häusliches Umfeld usw. berücksichtigt werden.

Basis könnte die Empfehlung einer konsequenten, personenbezogenen Trennung der Sprachen sein, da diese durch 6 Sprachtheorien gestützt ist, für die keine Gegenargumente gefunden werden konnten. Die Umsetzung der Empfehlungsinhalte hängt darüber hinaus von den Eltern und deren Akzeptanz der Zweitsprache ab, um einem sprachförderlichen Verhalten den Weg in den familiären Alltag zu ebnen.