ergopraxis 2018; 11(07/08): 4-5
DOI: 10.1055/a-0602-9896
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

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Publication Date:
06 July 2018 (online)

Diversität pur: WFOT-Kongress in Kapstadt

Knapp 2.000 Ergotherapeutinnen aus 85 Nationen fanden ihren Weg zum WFOT-Kongress in Kapstadt. Dem Titel der Konferenz folgend – diversity matters – waren die Themen vielfältig. Die Auseinandersetzung mit Dekolonialisierung vor dem Hintergrund südafrikanischer Geschichte war bewegend und zeigte, wie wichtig politische Ergotherapie ist. Weitere Themenschwerpunkte kamen aus dem Bereich Ergotherapie mit Obdachlosen, Diversität der Geschlechter (-zugehörigkeit) und Sexualität, kriminelle Handlungen als bedeutungsvolle Betätigung aus dem Blickwinkel der Occupational Science und vieles mehr.

Begegnungen, Austausch und Netzwerken zwischen den verschiedenen Nationen, Verbänden, Herausgebern von Zeitschriften, Hochschulen und Praktikern war Tagesprogramm und hat viel Spaß gemacht. Überraschend für uns war die Rückmeldung mancher Kolleginnen, dass der Gebrauch von Handwerk beibehalten werden sollte; dabei war jedoch auch deutlich, dass dessen Einsatz unbedingt bedeutungsvoll sein müsse – klar, Peddigrohr nicht um jeden Preis!

Neben fachlichem Austausch gehörten auch das Kennenlernen von Land und Leuten dazu. Der Besuch der Township Langa war beeindruckend. Unser Guide Songs, der selbst in Langa lebt und uns eine kurze Einweisung in isiXhosa (eine der mindestens fünf Sprachen in Kapstadt und Umgebung) gab, führte uns durch Straßen und einige Häuser. Hier wurde deutlich, wie kulturspezifisch ergotherapeutische Angebote gestaltet sein müssen, um dem Bedürfnis der Menschen gerecht zu werden.

Claudia Merklein de Freitas und Bettina Weber

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Abb.: M. le Granse [rerif]