physioscience 2018; 14(02): 95-96
DOI: 10.1055/a-0602-0931
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Reliabilität motorischer Kontrolltests der zervikalen Wirbelsäule

Reliability of Movement Control Tests on the Cervical Spine
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Publication Date:
12 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die Beeinträchtigung der motorischen Kontrolle reduziert die Fähigkeit, eine Bewegung aktiv zu kontrollieren. Patienten mit eingeschränkter motorischer Kontrolle stellen eine wichtige Gruppe unter den von mechanischen zervikalen Schmerzen Betroffenen dar. Die Diagnose basiert auf der Beobachtung aktiver Bewegungstests.

Obwohl derartige Testungen klinisch weit verbreitet sind, liegen nur wenige Studien zur Bestimmung der Zuverlässigkeit einer solchen Testbatterie vor.


Ziel

Das Ziel dieser Studie war es, die Intertester-Reliabilität von Tests zur Beeinträchtigung der motorischen Kontrolle an der HWS zu bestimmen.


Methode

Während der Durchführung einer standardisierten Testbatterie aus 13 Tests der aktiven motorischen Kontrolle wurden 45 Testpersonen (31 Patienten mit Nackenschmerzen, 14 gesunde Probanden) per Videoaufnahme aufgenommen. Zwei erfahrene Physiotherapeuten bewerteten durch Beobachtung unabhängig voneinander die Bewegungen und stuften sie als auffällig oder unauffällig ein. Einer von ihnen war für alle Patienteninformationen und beide Tester unabhängig voneinander verblindet. Der Kappa-Koeffizient und das 95 %-Konfidenzintervall für die Intertester-Ergebnisse wurden berechnet.


Ergebnisse

Die Kappa-Werte (k) für die Intertester-Reliabilität erstreckten sich für die 13 Tests von 0,47 bis 1,0. 2 Tests wiesen eine perfekte (k = 1,0), 4 Tests eine ausgezeichnete (k = 0,81 – 0,99), 6 eine wesentliche (k = 0,61 – 0,8) und 1 Test eine gute Reliabilität (k = 0,41 – 0,6) auf.


Schlussfolgerungen

Die Physiotherapeuten waren in der Lage, die Mehrzahl der Präsentationen der motorischen Tests in dieser Reihe zuverlässig zu bewerten.

Vorheriger Studien hatten die Bewertung und Behandlung von Bewegungskontrollproblemen und Rückenschmerzen beschrieben [1] [2] [3] [4]. Allerdings untersuchte keine Studie die Untergruppe der zervikalen Dysfunktion.

Die in dieser Studie verwendete Testbatterie erwies sich für den klinischen Einsatz bei Patienten mit motorischen Kontrollproblemen als zuverlässig.