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DOI: 10.1055/s-2005-922972
Klinische Vergleichsmessungen des Selbst-Tonometers Ocuton S mit der Applanationstonometrie nach Goldmann
Hintergrund: Eine möglichst lückenlose Erfassung des Tagesprofils zur Frühdiagnose sowie zur zuverlässigen Verlaufskontrolle der Glaukome ist wünschenswert.
Methoden: An 100 Glaukompatienten werden jeweils drei Messungen mit dem Selbsttonometer Ocuton S (Fa. Epsa, Saalfeld) und dem Applanationtonometer AT 870 nach Goldmann (Haag Streit) durchgeführt und die Ergebnisse verglichen. Zuvor sind die Patienten sehr genau mit dem Gerät vertraut gemacht worden.
Ergebnisse: 13 Patienten (22–81 Jahre) waren trotz wiederholter Anleitung nicht zur Selbsttonometrtie befähigt. Bei den verbliebenen 87 Patienten lag der mittlere gemessene IOD bei 17,5mmHg (GAT) bzw. bei 18,9mmHg (Ocuton S). Die durchschnittliche Abweichung lag bei 1.6±1,5mmHg. Die Differenz ist statistisch nicht signifikant (paired t-test p>0,05). Bei 77% der Patienten waren die Unterschiede <3mmHg, 56% lagen innerhalb eines Intervalls von 2mmHg. Der maximale Unterschied lag bei 11.3mmHg. Ein Patient zog sich eine Hornhauterosion zu.
Schlussfolgerungen: Nach sorgfältiger Patientenauswahl und -anleitung scheint die Selbst-Tonometrie mit dem Applanationstonometer Ocuton S möglich zu sein und recht genaue Messwerte zu liefern. Die Applikation von Lokalanästhesie durch den Patienten selbst sowie mögliche Hornhautverletzungen stellen jedoch ein gewisses Risiko dar.