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DOI: 10.1055/s-0038-1636218
Über die Selektivität der sog. I-Zahl im „Allgemeinen Krankenblattkopf” und die Brauchbarkeit ihrer einzelnen Komponenten
ON THE SELECTIVITY OF THE “IDENTIFICATIONNUMBER” IN THE GERMAN MEDICAL RECORD FACE SHEET AND THE USEFULNESS OF ITS COMPONENTSPublication History
Eingegangen:
30 May 1963
Publication Date:
19 February 2018 (online)

Die im „Allgemeinen Krankenblattkopf” empfohlene 9 stellige Identifikationszahl (sog. I-Zahl) wurde anhand eines Krankengutes von über 19 000 Patienten der Universitäts-Hautklinik Kiel auf ihre Selektivität hin geprüft. Der methodische Weg der hierfür erforderlichen Materialaufbereitung und -kontrolle wird geschildert. Insgesamt ergaben sich 63/19 378 (= 0.325 %) Doppelbesetzungen, d. h. auf 1000 Patienten kamen rund 3 mal je 2 Personen mit gleicher I-Zahl vor. Die gute Brauchbarkeit der I-Zahl als selektive Patienten-Kennzahl in der Klinik ist damit zahlenmäßig unter Beweis gestellt.
Von den einzelnen Komponenten der I-Zahl ist der Kombinationsschlüssel für die Erfassung von Geschlecht -|- Mehrlingseigenschaft als unvorteilhaft zu bezeichnen, da die zusätzliche Erfassung der Mehrlingseigenschaft nichts zu einer Verbesserung der Selektivität der I-Zahl beiträgt. Eine solche würde erst erreicht, wenn statt der Mehrlingseigenschaft die Geburtsrangfolge registriert würde. Es ist aber fraglich, ob der mit jedem derartigen Kombinationsschlüssel zwangsläufig verbundene Mehraufwand an Arbeit überhaupt lohnt.
Der im „Allgemeinen Krankenblattkopf” empfohlene Namensschlüssel hat sich dagegen sehr bewährt. Sein Anteil an der Gesamtselektivität der I-Zahl ist eine Funktion der Besetzungsstärke der Geburtsjahre, die sich in Form einer Binomial Verteilung darstellen läßt. Diese Formel wird entwickelt und anhand der eigenen Zahlen getestet, wobei sich eine sehr gute Übereinstimmung zwischen Theorie und Praxis ergibt.
Aus Archivierungsgründen wäre es vorzuziehen, die I-Zahl statt mit der Codeziffer für das Geschlecht mit dem Geburtsdatum beginnen zu lassen.
The 9-digit identification number (so-called I-number) recommended in ‘‘Angem_e_mer Krankenblattkopf” was tested for selectivity in a clinical material of over 19,000 patients from the Der-matological Clinic of the University of Kiel. The mode of preparation and control of the material is described. In all, there were 63 duplicates among 19,378 figures (= 0.325 o/o), in other words, per 1000 patients there were 3 couples of 2 persons with the same I-number. This constitutes numerical proof that the I-number can be used clinically as a selective patient characteristic.
Of the individual components of this number, the combination key for denoting sex plus twin-nature is regarded as not valuable, because the sole indication of the twin-nature does nothing to enhance the selectivity of the I-number. The selectivity would be enhanced only when instead of this the rank of the patient in multiple birth would be denoted. It is questionable, however, whether the extra work required by such a combination key would be worth while.
On the other hand, the key for the patient’s name recommended in “Allgemeiner Kranken blattkopf” has proved very valuable. Its contribution to the overall selectivity of the I-number is a function of the number of individuals per year of birth, which can be presented in the form of a binomial distribution. This formula has been worked out and tested with the author’s own material, and there was very good agreement between theory and practice.
From the archivist’s point of view it would be better if the I-number were to begin not with the code figure for the sex but with that for the date of birth.
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Literaturverzeichnis
- 1 Freudenberg K.. Grundriß der medizinischen Statistik. F.-K.-Schattauer-Verlag; Stuttgart: 1962
- 2 Wagner G.. Zum Problem der Bildung einer einheitlichen deutschen Bevölkerungsnummer. ADL-Nachrichten, Helt 27: 411-414 1963;
- 3 Ein dokumentationsgerechter Krankenblattkopf für stationäre Patienten aller klinischen Fächer (sog. „Allgemeiner Krankenblattkopf”). — Vorläufige Empfehlung (V. E. 1/1) des „Arbeitsausschuß Medizin” in der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation.. Med. Dok.. 5 57-70 1961;