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DOI: 10.1055/s-0029-1225585
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Dysphonien: Tatsächlich hypo- oder hyperfunktionell?
Publication History
Publication Date:
16 June 2009 (online)
Die Einteilung funktioneller Stimmstörungen in Hyperfunktion und Hypofunktion ist nicht immer eindeutig und zielführend. Wichtig ist vielmehr die Differenzierung, wo, wann und wie eine Dysphonie auftritt.
Worum geht es? In den 3 Tonbeispielen[1] hört man verschiedene sogenannte "funktionelle" Dysphonien, bei denen man voraussetzt, dass die hauptsächliche Ursache nicht organisch ist. Im Beispiel
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Die weit verbreitete "klassische" Einteilung funktioneller Stimmstörungen in Hyper- und Hypofunktion wirft sowohl aus klinischer als auch aus stimmphysiologischer Sicht einige Fragen auf. Findet man nicht bei Patienten mit "Hyperfunktion" gelegentlich entgegen der Erwartung schlaffe, nicht schwingungsfähige Stimmlippen, dafür aber mit vorspringenden Taschenfalten? Können nicht bei einer dorsalen Schlussinsuffizienz mit behauchtem Stimmklang, d.h. mit klassischen Zeichen einer Hypofunktion, durchaus verringerte, amplitudenreduzierte Randkantenschwingungen vorliegen, die man eher einer Hyperfunktion zuordnen würde?
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Cave Bei der Klassifizierung funktioneller Stimmstörungen sollte genau festgestellt werden, welche Kehlkopfmuskeln von einer Hypo- und welche von einer Hyperfunktion betroffen sind und wann im Verlaufe einer Phonation die Fehlfunktion auftritt. Zusätzlich ist zu überlegen, welche Komponente primär vorhanden und welche sekundär bzw. Fehlkompensation sein könnte. |
01 Die Tonbeispiele entstammen dem Buch R. Probst, G. Grevers, H. Iro. Nals-Nasen-Ohren-Heilkunde. 3. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2008.
