Nichtokklusive ischämische Darmerkrankung bei chronischen Hämodialysepatienten

Zusammenfassung

Es wird über sechs Patienten mit chronischem Nierenversagen berichtet, die bereits jahrelang Hämodialysepatienten waren und bei denen eine nichtokklusive ischämische Darmerkrankung als seltene Komplikation festgestellt wurde. Als mitauslösende Faktoren können angesehen werden: chronische Verstopfung mit daraus sich ergebendem erhöhtem intraluminalem Druck auf die Darmwand, vorzeitige und progressive Arterienerkrankung und vorübergehende Hypotonie bei der Hämodialyse. Kontrastuntersuchungen des Darms und Untersuchung mittels CT können zur Diagnose beitragen, jedoch bleibt die Angiographie die einzige zuverlässige Methode zur Feststellung einer nichtokklusiven Mesenterialischämie. Diese Diagnose muß in Betracht gezogen werden bei chronisch niereninsuffizienten Patienten, die schon lange Dialysepatienten sind und bei denen Unterleibssyndrome auftreten.

Summary

Six patients with chronic ronal failure on longstanding haemodialysis are presented, in whom nonocclusive bowel ischaemia occurred as a rare complication of their underlying disorder. Factors implicated in the development of bowel ischaemia in these patients are chronic constipation resulting in increased intraluminal pressure on the bowel wall, premature and progressive arterial disease and bouts of hypotension accompanying the haemodialysis procedure. Contrast studies of the bowel and computed tomography examination can suggest the diagnosis, but angiography alone provides the exact answer in demonstrating nonocclusive mesenteric ischaemia. In patients with chronic renal failure and longstanding dialysis presenting with abdominal symptoms this diagnosis should be considered.