Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2005; 37(3): 120
DOI: 10.1055/s-2005-862593
Forschung
Neues aus der Onkologie
Karl F. Haug Verlag, in: MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

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04 October 2005 (online)

Glioblastom: Chemotherapie mit Temozolomid verbessert Überleben

Das Glioblastom ist der häufigste primäre Gehirntumor bei Erwachsenen. Die mediane Lebenserwartung liegt unter einem Jahr. Standardtherapie ist die Operation mit anschließender Bestrahlung. Anlass zu Hoffnung gibt nun eine große, internationale Phase-III-Studie, in der Glioblastompatienten zusätzlich eine Chemotherapie mit Temozolomid bekamen. Eine Parallelstudie deutet an, dass sich mittels eines Gentests Patienten identifizieren lassen, die von der Chemotherapie am meisten profitieren.

An der Studie von R. Stupp et al., die in Zusammenarbeit mit EORTC (European Organisation for Research on Treatment of Cancer) und NCIC (National Cancer Institute of Canada) entstand, nahmen 573 Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom teil (N Engl J Med. 2005; 352: 987-996).

84 % hatten sich einer partiellen Tumorverkleinerung unterzogen. Die Patienten wurden auf 2 Therapiegruppen randomisiert. Die eine Hälfte erhielt eine 6-wöchige Standardbestrahlung (täglich 2 Gy an 5 Tagen/woche). Die andere Hälfte bekam begleitend zur Radiotherapie eine Chemotherapie mit Temozolomid (täglich 75 mg/m2 Körperoberfläche an 7 Tagen/Woche). Nach einer 4-wöchigen Pause folgten weitere 6 Zyklen (150-200 mg/m2 an 5 Tagen/Woche alle 28 Tage). Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben.

Renate Ronge

Münster

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