Z Gastroenterol 2001; 39(3): 243-244
DOI: 10.1055/s-2001-11769
Tagungsbericht
© Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Beweisbare Medizin - gibt es Alternativen?”

A. Madisch, J. Hotz
  • Klinik für Gastroenterologie, Allgemeines Krankenhaus Celle
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 December 2001 (online)

Auf dem Internistenkongress in Wiesbaden am 13.4.1999 fand als Veranstaltung der Gastro-Liga ein Rundtischgespräch mit dem Thema „Beweisbare Medizin - gibt es Alternativen?” statt (Teilnehmer: Prof. Domschke, Münster, Prof. Selbmann, Tübingen, Prof. Müller-Oerlinghausen, Berlin, Dr. Grießhaber, Kreenheinstetten, Dr. Burkhard, München, Prof. Knipschild, Maastricht, Prof. Nagel, Freiburg). Hierbei wurden die Möglichkeiten und Grenzen von Wirksamkeitsnachweisen alternativer Therapieverfahren als Grundlage für eine „Evidenz-basierte Medizin” diskutiert. Man einigte sich darauf, dass in den meisten Fällen diese Verfahren nicht alternativ, als „anstelle von”, sondern - wenn überhaupt - als komplementär, d. h. ergänzend, zu schulmedizinischen Verfahren eingestuft werden sollten. Im Folgenden werden zusammenfassend die Inhalte der verschiedenen Vorträge und der Diskussion dargestellt.

Obwohl mehr als 50 alternative Therapierichtungen existieren, beschäftigt sich das Arzneimittelgesetz nur mit den 3 Methoden Phytotherapie, Homöopathie und Anthroposophie, die unter dem Oberbegriff „unkonventionelle Verfahren” zusammengefasst werden. Demgegenüber steht das Therapiekonzept der konventionellen Medizin (wissenschaftliche Medizin, historische Schulmedizin, Naturheilverfahren einschl. Akupunktur). Die in allen hoch industrialisierten Ländern praktizierte Arzneimitteltherapie basiert in der Regel auf der wissenschaftlichen Erkenntnis von Gesetzmäßigkeiten: Dosis-Wirkungs-Beziehungen, Arzneimittel-Rezeptor-Wechselwirkungen und Nachweis der Beeinflussung biochemischer Regulationsstörungen. Der Goldstandard zur Überprüfung von Arzneimittelwirkungen ist der kontrollierte klinische Versuch, wobei Metaanalysen gut durchgeführter Studien und randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudien besonders hochrangig zu bewerten sind.

Anschrift der Verfasser

Dr. med. Ahmed Madisch
Prof. Dr. med. Jürgen Hotz

Klinik für Gastroenterologie
Allgemeines Krankenhaus Celle

Siemensplatz 4

29223 Celle

Email: gastroenterologie@akh-celle.de

    >