Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1262769
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Operationen angeborener Herzfehler
Publication History
Publication Date:
21 February 2011 (online)
Kernaussagen
Mit einer Inzidenz von etwa 1 % stellen Fehlbildungen des Herzens und der davon abgehenden Gefäße die häufigste kongenitale Missbildung. Ihre Früherkennung durch den Gynäkologen ist besonders wichtig für die Planung der postpartalen kinderkardiologischen bzw. kinderherzchirurgischen Behandlung und die Qualität des Ergebnisses. Eine frühe Diagnose hilft aber auch den werdenden Eltern, sich emotional auf einen möglichen operativen Eingriff vorzubereiten – nicht zuletzt, weil dieser bei manchen Herzfehlern bereits kurz nach der Entbindung erfolgen muss. Denn rund die Hälfte aller Kinder mit Herzfehlbildungen muss früher oder später operiert werden, viele davon bereits im ersten Lebensjahr.
In den letzten 20–30 Jahren hat sich in Deutschland das Risiko im Laufe des Lebens an einem angeborenen Herzfehler zu sterben, um über 70 % verringert. Die Mortalität ist abhängig von der Schwere des Herzfehlers und vom Behandlungszeitpunkt; sie liegt für Neugeborenenoperationen bei ca. 8 %, für spätere Korrekturen und Palliationen bei ca. 2 %.
Die Langzeitprognosen und das Überleben der einzelnen Herzfehler sind sehr unterschiedlich: Während sie beim Ventrikelseptumdefekt und der TGA nach erfolgreicher Korrektur demjenigen der Normalbevölkerung entsprechen, sind sie bei anderen Herzmissbildungen z. T. mit der Notwendigkeit von Reoperationen im späteren Verlauf belastet. Die Prognose der operierten Kinder hängt neben dem Herzfehler auch von verschiedenen begleitenden Komorbiditäten ab (genetische Faktoren, arterielle Hypertonie, Entstehung einer Lungenvenenstenose.
Literatur
- 1 Lindinger A, Schwedler G, Hense H W. Prevalence of congenital heart defects in newborns in Germany: Results of the first registration year of the PAN Study (July 2006 to June 2007). Klin Paediatr. 2010; 222 321-326
- 2 Bruckenberger E. Herzbericht 2009, 22. Bericht. Hannover; 2010 [www.herzbericht.de]
- 3 Gardner T, Spray T L. Operative Cardiac Surgery. 5. Aufl. London: Arnold Publishers; 2004
- 4 Schmid C, Asfour B. Leitfaden Kinderherzchirurgie. 2. Aufl. Darmstadt: Steinkopf Verlag; 2009
- 5 Kouchoukos N T, Blackstone E H, Doty D B et al. Kirklin/Barratt-Boyes – Cardiac Surgery. 3rd ed. Pennsylvania: Churchill Livingstone; 2003
- 6 Hoffman J IE. The Natural and Unnatural History of Congenital Heart Disease. Chichester: Wiley-Blackwell; 2009
- 7 Stark J F, de Leval M R, Tsang V T. Surgery for Congenital Heart Defects. 3rd ed. Chichester: Wiley-Blackwell; 2006
- 8 Akintürk H, Michel-Behnke I, Valeske K et al. Hybrid transcatheter-surgical palliation: basis for univentricular or biventricular repair: the Giessen experience. Pediatr Cardiol. 2007; 28 79-87
- 9 Congenital Database EACTS. www.eactscongenitaldb.org
- 10 Abbott M E. Atlas of Congenital Heart Disease. Montreal: McGill – Queenâ's University Press; 2006 [Reprint]
Prof. Dr. med. R. Cesnjevar
Kinderherzchirurgische Abteilung in der Herzchirurgischen Klinik · Universitätsklinikum Erlangen
Loschgestr. 15
91054 Erlangen
Email: Kinderherzchirurgie@uk-erlangen.de