Dtsch Med Wochenschr 1917; 43(5): 145-148
DOI: 10.1055/s-0028-1144267
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Freilegung der Nerven- und Gefäßstämme von Arm und Schulter

nebst Bemerkungen über Aneurysmen Oberstabsarzt Drüner in Quierschied
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

Vom Hals bis zum Handgelenk führt eine Linie für die Freilegung des Medianus. Sie geht über das mediale Schlüsselbeinende und an den vorderen Rippenenden bis zur fünften Rippe an der vorderen Brustwand abwärts, folgt dieser bis zur Achselhöhle und dem Seitenrande des großen Brustmuskels bis zu seinem Ansatze. Sie läuft längs der inneren Muskelfurche des Oberarms bis zum Ellbogengelenk. Von dem Winkel der Bizepssehne und des Lacertus fibrosus geht sie am radialen Rande des M. flexor carpi radialis abwärts zum Handgelenk. Folgt man ihr in der oben beschriebenen Weise, so dringt man, ohne motorische Nerven zu verletzen oder zu gefährden, bis zu dem Stamme. Man nimmt den Weg zwischen den Nervengebieten, wo es geht, ohne Muskeldurchtrennung. Läßt sich diese nicht vermeiden, so ist sie der Gefährdung der Nerven vorzuziehen, sowohl am Unterarm wie an der Brust.

Im oberen Drittel des Oberarms zweigt sich von der Medianuslinie, welche sich gleichzeitig für die meisten anderen Nerven der Achselhöhle und den Ulnaris am Oberarm eignet, die Radialislinie ab. Sie läuft in der Höhe der A. profunda quer über die Rückseite des Armes nach außen und folgt dann dem Ansatz des lateralen Trizepskopfes am Humerus nach abwärts, um am Ellbogengelenk winklig mit der Medianuslinie zusammenzutreffen.

Für den Ulnaris des Unterarms geht der Hautschnitt schräg zum Epicondylus ulnaris von der Oberarmlinie winklig ab und folgt dem medialen Rande der Ulna.

Auf welche Strecke dieser Linien der Einschnitt beschränkt werden soll, richtet sich nach dem einzelnen Falle.

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