Dtsch Med Wochenschr 1923; 49(13): 415-416
DOI: 10.1055/s-0028-1131981
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Schicksale von Kindern mit Pylorospasmus

Gotthold Redlin - Volontärassistent der Klinik
  • Aus der Universitäts-Kinderklinik in Greifswald. (Direktor: Geh.-Rat Peiper.)
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Sterblichkeit der Pylorospasmuserkrankungen an unserer Klinik betrug 15,3%. Bei zwei Sektionen wurden keinerlei Veränderungen am Pylorus festgestellt. 52% der Kinder stammen aus Familien geistiger Arbeiter. Familiäres Auftreten wurde einmal beobachtet. 52% der Kinder sind nervös belastet. 35% sind Erstgeborene. 89,5% sind Knaben, 10,5% Mädchen. 84,2% sind Brustkinder. 58,5% überschreiten bei der Nachuntersuchung die normalen Längenmaße. Nur die Kinder unter 5 Jahren sind körperlich kräftig entwickelt. Die älteren sind lang aufgeschossene, magere, frühreife Individuen. Bei 73% wurden Symptome von Nervosität beobachtet, wobei die älteren Kinder in ganz besonderem Maße beteiligt sind.

Die Prognose der Kinder, die den Pylorospasmus überwunden haben, ist günstig. Eine Prädisposition für anderweitige Erkrankungen ist nicht beobachtet, jedoch ist die Neigung zu Nervosität deutlich ausgesprochen, sodaß der Gedanke nahe liegt, mit Heidolph den Pylorospasmus als Teilerscheinung einer spastisch-neuropathischen Diathese anzusehen.

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