Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(18): 739-740
DOI: 10.1055/s-0028-1126490
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die intermittierende Flüssigkeitsbeschränkung (Trockenkostbehandlung) bei der Knochen- und Gelenktuberkulose

Georg Karfiol Heidelberg-Schlierbach
  • Orthopädischen Universitätsklinik in Heidelberg-Schlierbach. (Direktor: Prof. H. v. Baeyer.)
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 July 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Der therapeutische Einfluß natürlicher oder künstlich angeregter Flüssigkeitsabgabe eines erkrankten Organismus (Schwitzen der Tuberkulösen, Sonnenbehandlung, Schwitzkuren).

  2. Durch Reizwirkungen Unterstützung natürlicher Heilungsvorgänge, Umstimmung der Gesamtkonstitution, Hebung natürlicher Immunität. Einführung der intermittierenden Trockenkostbehandlung: Periodisch zu wiederholende Kochsalz- und Flüssigkeitsbeschränkung neben sonst üblicher Allgemeinbehandlung. Kontrolle des Krankheitsverlaufs hauptsächlich durch die Kurven des Gewichts und der Blutkörperchen - Senkungsgeschwindigkeit. Voraussetzung für die Wirksamkeit ist eine normale oder erhöhte Feuchtigkeit der Luft. Da es sich um Reizwirkung durch periodische „Austrocknung” des Körpers handelt, sind Orte von besonderer Lufttrockenheit für die intermittierende Trockenkostbehandlung ungeeignet. Beobachtungen von günstiger Wirkung nach 2—4 Trockenkurperioden. Schädliche Nachteile wurden bisher nicht beobachtet. Die Behandlung erfordert keine technischen Schwierigkeiten außer kochsalzarmer Kost lediglich Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme, und ist. daher ohne Mehrbelastung des Pflege- und Küchenpersonals leicht durchführbar.

    >