Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(24): 789-792
DOI: 10.1055/s-0028-1116801
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Kreislauf und Wasserhaushalt bei Hepatitis1

Der Sechs-Stunden-Wasserversuch als LeberfunktionsprüfungErnst Wollheim
  • Medizinischen Universitätsklinik Würzburg (Direktor: Prof. Dr. E. Wollheim)
1 Herrn Prof. Dr. K. Beckmann zum 60. Geburtstag.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die aktive Blutmenge ist bei Patienten mit ikterischer Hepatitis wie auch bei anikterischen schweren parenchymatösen Leberschäden verkleinert. Meist ist die Plasmamenge stärker vermindert als die Erythrozytenmenge: geringgradige Hämokonzentration. Gleichzeitig ist das Herzminutenvolumen und der Venendruck herabgesetzt, auch der arterielle Blutdruck ist niedrig. Die Kreislaufzeit ist normal.

2. Es wird diskutiert, ob die bei derartigen Patienten zu beobachtende Bradyurie- und Oligurie durch die ungenügende Durchblutung der Nieren als tubuläre Insuffizienz zu erklären ist, analog den Nierenfunktionsstörungen der Schockniere, des Crush-Syndroms oder der lower nephron nephrosis.

3. Bei Beobachtung der Wasserzufuhr und -ausfuhr zeigt häufig der Übergang von der Wasserretention zu überschießender Diurese den Umschwung des Krankheitsbildes zur Heilung an.

4. Die Wasserhaushaltsstörung dieser Patienten läßt sich am einfachsten im Sechsstunden-Wasserversuch erfassen. An Beispielen wird belegt, daß dieser Sechsstunden-Wasserversuch als Leberfunktionsprüfung neben den anderen Partialfunktionsprüfungen der Leber geeignet ist.

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