Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(2): 37-41
DOI: 10.1055/s-0028-1116576
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über Wurzelkompressionssyndrome bei Osteochondrose der Halswirbelsäule

(Ein Beitrag zur Differentialdiagnose der Brachialgien)H. J. Uhlemann
  • Neurologischen Universitäts-Klinik und Poliklinik Hamburg-Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. Pette)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Unter den Brachialgien finden sich in großer Zahl radikuläre Syndrome in allen Übergängen von einfachen Reizzuständen bis hin zu schwersten neurologischen Ausfällen. Die Bedeutung der Osteochondrose der HWS für diese meist als „Plexusbrachialis-Neuritis” bezeichneten Krankheitsbilder konnte an Hand von 50 in klinischen und röntgenologischen Befunden übereinstimmenden Fällen dargetan werden. Die Strukturveränderungen der Osteochondrose führen zur Kompression der zervikalen Wurzeln besonders im Bereich der Foramina intervertebralia. Die Überlegungen, Befunde und Behandlungserfolge von Duus konnten bestätigt werden. Von einer einseitig-mechanischen Betrachtung der Symptomentstehung muß auf Grund der klinischen Beobachtungen abgerückt werden. Zur Manifestation des Symptoms bedarf es fast stets mehrerer Faktoren, auch bei hochgradiger lokal-anatomischer Abwegigkeit läßt sich die Unabdingbarkeit zusätzlicher Reize im Rahmen des „nosogenetischen Ursachenbündels” erweisen. Es werden einige charakteristische Fälle mitgeteilt. Die Analyse der pathogenetischen Beziehungen ergibt nicht nur eine Klärung der Vorstellungen, sondern auch entscheidende Hinweise für eine zweckvoll-gerichtete Therapie. Bei Versagen der üblichen physikalischen Maßnahmen muß eine Extension der HWS erreicht werden. Die verschiedenen Möglichkeiten werden erörtert. Bei Wahrung der notwendigen Kritik in der Indikationsstellung ergeben sich für die operativen Methoden vielversprechende Erfolgsmöglichkeiten.

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