Planta Med 1969; 17(2): 178-183
DOI: 10.1055/s-0028-1099843
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE BEDEUTUNG DES KALKZUSATZES BEIM KAUEN VON COCA–BLÄTTERN

O. Nieschulz, P. Schmersahl
  • Pharmakologische und Phytochemische Abteilung der Chemischen Fabrik Promonta GmbH., Hamburg
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

Durch den aus der Volkserfahrung stammenden Zusatz von alkalischen Substanzen beim Coca–Kauen wird das freigesetzte Cocain schon während des Kauprozesses weitgehend zu Ecgonin abgebaut.

Cuskhygrin, das zweite Hauptalkaloid in den Cocablättern peruanischer Provenienz, wird durch Alkalizusatz nicht verändert.

Vorbehandlung von Mäusen mit Ecgonin, dem Endprodukt des Cocain–Abbaus, förderte das Erlernen einer Fluchtreaktion bzw. erhöhte die Bereitschaft zur Ausführung einer verlangten Betätigung, besonders bei herabgesetztem Aktivitätsniveau. Die körperliche Leistungsfähigkeit von Mäusen wurde gesteigert.

Die Möglichkeit besteht, daß Ecgonin maßgeblich an den Auswirkungen des Coca–Genusses beteiligt ist.

Summary

If lime is added to coca leaves cocaine is degraded to ecgonin during chewing. Pharmacological experiments with ecgonin in mice demonstrated marked weckamine–like effects of this degradation product of cocain.

These properties of ecgonin may explain, at least partially, the habit of chewing coca leaves mixed with lime by South American indians.

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