Dtsch Med Wochenschr 2024; 149(09): 477
DOI: 10.1055/a-2130-5476
Editorial

Akutes Koronarsyndrom

Acute coronary syndrome
Stefan Frantz

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

nach dem aktuellen Deutschen Herzbericht 2022 ist die Mortalität durch einen akuten Herzinfarkt seit dem Jahre 2000 tendenziell rückläufig. Es ist wahrscheinlich, dass diese guten Ergebnisse auf einer Verbesserung der Prävention, der Rettungskette, der Diagnostik, der Therapie sowie auch der Rehabilitation in Deutschland beruhen.

Insbesondere in der Diagnostik (Artikel von Prof. Schnabel et al.) haben sich in den letzten Jahren dramatische Änderungen ergeben. Durch die Verbesserung der Sensitivität des Troponins, das spezifisch für einen myokardialen Schaden ist, können wir heute auch im EKG nicht gleich sichtbare Infarkte früh diagnostizieren und behandeln. Die Creatin-Kinase ist heute aus der Akut-Diagnostik verschwunden.

In der Therapie hat sich im Bereich der antithrombozytären Medikation viel gewandelt. Das Feld ist zum Teil schwierig zu überblicken. Wir haben heute aber für unterschiedliche Situationen (z.B. Indikation zur Voll-Antikoagulation und zur Plättchenhemmung) sehr gute Therapieschemata entwickelt, die in einem exzellenten Übersichtsartikel von Prof. Schäfer zusammengefasst werden. Auf die sonstigen wichtigen Therapieformen, wie z.B. wann heute eine Herzkatheter-Untersuchung nötig ist, geht der Übersichtsartikel von Prof. Hofmann et al. ein.

Die Reha-Behandlung ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie des Akuten Koronarsyndroms (Artikel von Prof. Schlitt). Sie ist mit einer Klasse-1a-Indikation in den aktuellen Leitlinien empfohlen und wichtiger Bestandteil der therapeutischen Gesamtstrategie.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Studium der Artikel zu diesem so wichtigen Krankheitsbild.

Ihr

Stefan Frantz



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Article published online:
15 April 2024

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