Zahnmedizin up2date 2023; 17(03): 205-222
DOI: 10.1055/a-2123-1364
Kinder- und Jugendzahnheilkunde

Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit hohem Kariesrisiko

Susann Hertel
,
Julia Timpel

Karies zählt bis heute zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. In der Altersgruppe der Klein- und Vorschulkinder stellt sie die häufigste chronische Erkrankung dar, deren Folgen für die Gebissentwicklung der Kinder weitreichend sein können. Kinder mit hohem Kariesrisiko benötigen daher eine engmaschige zahnärztliche Betreuung, welche aktuelle Präventionskonzepte, aber auch moderne Therapiemaßnahmen einschließt.

Kernaussagen

Ein hohes Kariesrisiko bei Kindern und Jugendlichen kann vielfältige Ursachen haben. Externe Faktoren wie sozialer Hintergrund, Ernährungsgewohnheiten und Hygienemaßnahmen beeinflussen die Mundgesundheit. Gleichermaßen können auch lokale Faktoren wie KFO-Multibandapparatur oder anatomische Besonderheiten wie Formanomalien das Kariesrisiko erhöhen. Präventive Betreuung, d. h. Früherkennungsuntersuchungen bei Kleinkindern oder individualprophylaktische Maßnahmen bei Schulkindern, ermöglichen eine individuelle Kariesrisikoabschätzung. In Abhängigkeit von der Kooperationsbereitschaft der Kinder erfolgt die Behandlungsplanung mit dem Ziel, langfristige Therapieerfolge zu sichern. Die lokale Fluoridanwendung trägt maßgeblich zur Hemmung der Kariesprogression und zur Reduktion des Kariesrisikos bei.



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Article published online:
07 September 2023

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