Z Orthop Unfall 2016; 154(01): 11
DOI: 10.1055/s-0036-1572471
Orthopädie und Unfallchirurgie aktuell
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Buchbesprechung

Rezensent(en):
Corinna Webering
Böhni Ulrich W., Lauper Markus, Locher Hermann-Alexander.
Manuelle Medizin 1: Fehlfunktion und Schmerz am Bewegungsorgan verstehen und behandeln.

2. überarbeitete Auflage 2015. 680 S., 545 Abb. gebunden EUR [D] 149,99 EUR [A] 154,30
ISBN: 9783131652522
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Februar 2016 (online)

 

    Dieses Buch ist speziell auf die evidenzbasierte Vermittlung der Schmerzentstehung aus der Sicht des klinisch tätigen Manualmediziners ausgelegt. Auf 674 Seiten wird strukturiertes Wissen vermittelt. Das Buch veranschaulicht die Grundlagen der Schmerzentstehung, klinische neurologische und orthopädische Untersuchungstechniken sowie Diagnostik mit guten Beispielbildern.

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    Es ist übersichtlich und klar gegliedert, verfügt über gutes Schriftbild und -größe, hat eine Mehrfarbengestaltung sowie Zusammenfassungen markanter Fakten in farbigen Kästchen (Merke, Klinik, Definition). Die Abbildungen sind sehr anschaulich, gute Diagnostikbilder und Schemata, die Beschriftung der Abbildung gut gewählt und vor allem ausreichend groß. Klinische Symptome Differentialdiagnosen, Diagnostik, Dermatome und Strukturpathologie sind in „Painguides“ verschiedener Krankheitsbilder zusammengefasst: z.B. Thoraxschmerz. Sehr detaillierte Abbildungen aus dem bekannten und beliebten Anatomieatlas „Prometheus“ (Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. Stuttgart: Thieme) sind wertvoll eingearbeitet. Ein Sachwortregister, in welchem wichtige Schlagworte aufgeführt sind und somit schnell gefunden werden können, vervollständigt die klare und übersichtliche Gliederung des Buches.

    Für den, der die Zusammenhänge der Manualmedizin verstehen und wissenschaftliche und Hintergründe vermittelt bekommen möchte, ist dieses Buch sehr empfehlenswert. Für den Praktiker ist es unter Umständen etwas zu umfangreich und theoretisch. Der Praktiker sollte eher auf den Band 2 zurückgreifen, in welchem die Techniken vermittelt werden. Als ich Chirotherapie erlernt habe, hätte ich mir anstelle der „Blattsammlungen“, die man in den Kursen ausgeteilt bekommt, solche Kompendien gewünscht.

    Es wurde auch Zeit, dass endlich mal Kliniker und nicht nur Physiotherapeuten Bücher zur Manualmedizin veröffentlichen. Dadurch erhält die Manualmedizin einen wertvollen Untergrund, sodass auch die operativ Tätigen die Wirksamkeit der Manualmedizin mehr und mehr als Stufentherapie vor einer OP in Betracht ziehen. Dieses Buch ist ein wertvolles Muss für den klinisch tätigen Manualmediziner mit dem Wunsch nach fundiertem Hintergrundwissen.


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