Rofo 2010; 182(9): 742
DOI: 10.1055/s-0030-126257
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CTA der Aorta – Ist die gleichzeitige Koronarangiografie möglich?

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Publication Date:
25 August 2010 (online)

 

Theoretisch ist es möglich, während einer CT-Angiografie (CTA) des Thorax auch die Koronararterien artefaktfrei darzustellen, wenn die Datenakquisition während der Diastole stattfindet. Ob dies auch praktisch durchführbar ist, wurde bisher noch nicht untersucht. Goetti et al. von der Universitätsklinik Zürich (Schweiz) holten dies nun nach. AJR Am J Roentgenol 2010; 194: 938–944

In die Analyse eingeschlossen wurden 100 konsekutive Patienten (82 Männer und 18 Frauen) im Durchschnittsalter von 68 Jahren, die sich einer klinisch indizierten thorakalen (n = 33) oder thorakoabdominalen (n = 67) CTA unterzogen. Alle Untersuchungen fanden mit einem Dual-Source-Gerät im EKG-synchronisierten High-Pitch-Modus statt (Pitch: 3,2). Keiner der Teilnehmer erhielt während der Angiografie einen Betablocker. Die mitdargestellten Koronararterien wurden in 16 Segmente eingeteilt und die Bildqualität von 2 verblindeten Untersuchern beurteilt. Die Autoren ermittelten darüber hinaus die effektive Strahlendosis und dokumentierten die durchschnittliche Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität vor der Datenakquisition.

Insgesamt gingen 1414 Koronarsegmente in die Analyse ein. Die Bildqualität wurde für 78,9 % (1116/1414) der Segmente als hervorragend bewertet, für 18,3 % (259/1414) als mäßig und für 2,8 % (39/1414) als nicht verwertbar. Bei 83 % der Patienten (n = 83) ließen sich alle Koronarsegmente diagnostisch verwertbar beurteilen, bei 17 % (n = 17) war dies für mindestens 1 Segment nicht der Fall. Betroffen hiervon war vorwiegend die rechte Koronararterie. Die Übereinstimmung der beiden Untersucher war mit einem κ-Wert von 0,68 gut. Patienten mit diagnostisch nicht verwertbaren Befunden hatten signifikant höhere durchschnittliche Herzfrequenzen und eine höhere mittlere Frequenzvariabilität als Patienten, bei denen die Aufnahmen diagnostisch verwertbar waren (74/min bzw. 4,9/min vs. 66/min bzw. 2,3/min). Bei Patienten mit einer Herzfrequenz unter 63/min und einer Frequenzvariabilität von weniger als 1,2 Schlägen/min ließen sich alle Koronarsegmente diagnostisch verwerten. Die mittlere effektive Strahlendosis betrug 2,3 mSv für die thorakale und 4,4 mSv für die thorakoabdominale CTA.

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