Dtsch Med Wochenschr 2024; 149(05): 255-260
DOI: 10.1055/a-2229-8130
SOP/Arbeitsablauf

Suizidalität – ein psychiatrischer Notfall in der Praxis

Suicidal behaviour - a psychiatric emergency in practice
Sandra Blumenthal

Unter Suizidalität versteht man alle Gedanken, Gefühle und Handlungen, die auf eine selbst herbeigeführte Beendigung des Lebens ausgerichtet sind [1]. HausärztInnen sollten diese bei ihren PatientInnen erkennen und ansprechen, denn sie können intervenieren bzw. die Weiterbehandlung koordinieren. Doch nicht jeder Patient und nicht jede Patientin offenbart sich – und nicht immer gelingt es den Suizid zu verhindern.

Abstract

Suicidal tendencies are all thoughts, feelings and actions that are aimed at ending one’s own life. GPs should recognize and address this in their patients, as they can intervene and coordinate further treatment. However, not every patient discloses – and it is not always possible to prevent suicide.

Kernaussagen
  • In der Sprechstunde sollten Sie Suizidalität bei Risikokonstellationen und Bauchgefühl immer ansprechen.

  • Männer sind in der Gruppe der SuizidentInnen mit 76% deutlich überrepräsentiert.

  • Depressive Störungen erfordern besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Entwicklung von Suizidgedanken.

  • Beziehungs- und Gesprächsangebote sowie ein stufengerechtes und individuell-angepasstes Angebot sind wichtige Schritte, um Suizide zu verhindern.

  • Suizide sollte man in der Praxis, im Team und auch im Qualitätszirkel nachbesprechen und ggf. aufarbeiten.



Publication History

Article published online:
13 February 2024

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