TY - JOUR AU - Petersen, Antje; Köhler, Lea-Marie; Schwarz, Christiane; Vaske, Bernhard; Gross, Mechthild M. TI - Outcomes geplanter außerklinischer und klinischer Low-Risk Geburten in Niedersachsen TT - Outcomes of Planned Out-of-Hospital and Low-Risk Hospital Births in Lower Saxony SN - 0948-2393 SN - 1439-1651 PY - 2017 JO - Z Geburtshilfe Neonatol JF - Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie LA - DE VL - 221 IS - 04 SP - 187 EP - 197 DA - 2017/08/11 KW - Qualitätsmanagement KW - Geburtsort KW - Hausgeburt KW - Geburtshaus KW - Geburtshilfe KW - außerklinische Geburt KW - Hebammenwissenschaft AB - Einleitung Die Sicherheit der außerklinischen Geburt wird international unterschiedlich bewertet. In Deutschland können Frauen mit niedrigem Risiko ihren Geburtsort frei wählen. Landesspezifische Untersuchungen sind bisher selten, jedoch nötig, da die Gesundheitssysteme sehr variieren und eine Vergleichbarkeit der Studien erschweren.Methoden Klinische und geplante außerklinische Geburten wurden 2005 in Niedersachsen prospektiv mit dem gleichen Dokumentationsinstrument erhoben. Frauen mit Einlingsschwangerschaft in Schädellage mit avisierter vaginaler Geburt ab 34+0 Schwangerschaftswochen post menstruationem wurden eingeschlossen. Von 4 424 Geburtsverläufen wurden anhand von Risikofaktoren 1 273 Geburtsverläufe ausgewählt. Außerklinische und klinische Geburten wurden mittels Odds Ratio, Chi-Quadrat-Test nach Pearson sowie dem Mann-Whitney-Test verglichen.Ergebnisse Außerklinisch gebaren 152 (36,6%) Erst- und 263 (63,4%) Mehrgebärende, in der Klinik 439 (51,2%) Erst- und 419 (48,8%) Mehrgebärende. Die intrapartale Verlegungsrate vom außerklinischen Setting in die Klinik lag bei 10,1%. Außerklinisch Gebärende waren älter und hatten einen höheren Bildungsstand. Bei den Klinikgeburten hatten Frauen häufiger einen Migrationshintergrund. Außerklinisch Gebärende nahmen häufiger eine Hebammenbetreuung vor und während des Gebärens in Anspruch. Außerklinisch wurde seltener eingeleitet und interveniert. In der Klinik wurden häufiger die Herztöne des Kindes mittels CTG, außerklinisch vor allem intermittierend überwacht. Die Geburtsdauer war bei außerklinisch gebärenden Frauen signifikant länger im Vergleich zu Frauen, die in der Klinik geboren haben (Median: EG: 9,01 h vs. 7,38 h; MG: 4,53 h vs. 4,25 h). Außerklinisch erlebten Erstgebärende (94,7%) häufiger eine Spontangeburt als in der Klinik (73,6%). Bei allen erfassten kindlichen Outcomes, mütterlichem Blutverlust und schweren Dammverletzungen zeigte sich kein Unterschied. Ein intakter Damm und Plazentalösungsstörungen waren in der Klinik seltener.Diskussion Bei guter Risikobewertung und Verlegungsorganisation bietet eine außerklinische Geburt ein angemessenes Sicherheitsniveau. Die Vorteile der außerklinischen Geburt wie persönliche Betreuung und weniger Interventionen sollten in Klinikkreißsälen integriert werden und können zu einer Verbesserung der Versorgung und Steigerung der Spontangeburtenrate beitragen. PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/s-0043-101528 UR - http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-101528 ER -