TY - JOUR AU - Lichtenstein, S. TI - Multiple Sklerose – welche Optionen bietet die Ernährungstherapie? TT - Multiple Sclerosis – Which Option Offers Nutritional Therapy? SN - 0341-0501 SN - 1438-9916 PY - 2015 JF - Aktuelle Ernährungsmedizin LA - DE VL - 40 IS - 04 SP - 247 EP - 255 DA - 2015/08/06 KW - Multiple Sklerose KW - Ernährung KW - Prävention KW - Therapie KW - antientzündliche Diät AB - Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems bei jungen Erwachsenen in den Industrienationen, einhergehend mit chronischen Entzündungen in Gehirn und Rückenmark und sukzessiver Demyelinisierung bzw. Zerstörung von Axonen. MS wird den Autoimmunerkrankungen zugeordnet, mit chronischem und meist schubförmigem Verlauf. Im Schub treten Ausfallerscheinungen wie Lähmungen, Erblinden oder kognitive Beeinträchtigungen auf. Die Ursachen sind ungeklärt. Zur pharmakologischen Therapie stehen u. a. Glukokortikoide und immunmodulierende Therapeutika zur Verfügung. Viele der körperlichen und psychosozialen Beeinträchtigungen wie Kau- und Schluckstörungen wirken sich direkt auf den Ernährungsstatus aus. Zusätzliche Beschwerden entstehen infolge unerwünschter Arzneimittelwirkungen, z. B. durch Glukokortikoide. Lähmung und psychosoziale Belastung tragen zur Adipositasentstehung bei. Im Resultat ist je nach Verlauf, das Risiko für Fehl-, Über- und/oder Unterernährung gegeben. Befragungen zeigten, dass ein hoher Anteil Betroffener unkontrolliert Nahrungssupplemente einnimmt bzw. einseitige Wunderdiäten durchführt, wodurch sich diese Risiken umso gravierender darstellen. Alle angeführten Punkte illustrieren den dringenden (Be-)Handlungsbedarf seitens Ernährungsmedizin und Ernährungsberatung, deren Vorteile unbestritten sind. Eine professionelle Anleitung kann der risikoreichen Eigenbehandlung entgegensteuern, bzw. zu Eigenständigkeit und Lebensqualität von MS-Kranken beitragen. Aktuell nehmen diese noch selten ernährungstherapeutische Beratung in Anspruch. Die ernährungsmedizinische Forschung konzentriert sich auf die Einflussnahme auf das Krankheitsgeschehen. Hinweise gibt es z. B. für die Zufuhr von n-3- und n-6-Fettsäuren oder Vitamin D. Die Literatur hierzu ist umfangreich, erlaubt aber keine generalisierbare Aussage über wirksame Ernährungsstrategien oder Supplementation explizit für MS-Kranke. Unabhängig von dieser Zielsetzung, besteht aber auch Bedarf, MS-Kranke bezüglich ihrer reellen Ernährungsrisiken adäquat zu beraten bzw. zu behandeln. Ein in der Zielgruppe noch zu evaluierendes Konzept erarbeiteten Adam et al. mit der „Anti Entzündlichen Diät“ (AED). Originär für rheumatische Erkrankungen entwickelt, lag aufgrund pathologischer Parallelen die Adaptation für MS nahe. Das Wirkprinzip beruht u. a. auf Modifikation der alimentären Fettzufuhr, basierend auf den generellen Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung und einer flexiblen, nichtrestriktiven Umsetzung. PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/s-0035-1552701 UR - http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0035-1552701 ER -