TY - JOUR AU - Finkenstädt, V. TI - Der Umgang mit Wartezeiten in Gesundheitssystemen – Ein international vergleichender Überblick TT - Dealing with Waiting Times in Health Systems – An International Comparative Overview SN - 0941-3790 SN - 1439-4421 PY - 2015 JO - Gesundheitswesen JF - Das Gesundheitswesen LA - DE VL - 77 IS - 10 SP - 768 EP - 774 ET - 2014/11/19 DA - 2015/10/29 KW - Wartezeiten KW - Gesundheitssystemvergleich KW - Monitoring KW - Patienteninformation KW - Rationierung AB - Ziel der Studie: Wartezeiten im Gesundheitssystem sind eine Form von Rationierung, die in vielen Ländern existiert. Bisherige Untersuchungen zu diesem Thema beziehen sich hauptsächlich auf das Problem der internationalen Vergleichbarkeit von Wartezeiten oder auf die Darstellung nationaler Strategien zu deren Reduzierung. Die vorliegende Studie ergänzt diese Analysen und untersucht, wie die einzelnen OECD-Länder mit Wartezeiten im Gesundheitssystem umgehen und welche Informationen über Wartezeiten zu welchem Zweck veröffentlicht werden. Zudem erfolgt eine Gegenüberstellung von Wartezeiten und ­Finanzierungsform des Gesundheitssystems.Methodik: Es wurde eine systematische Internetrecherche zu Wartezeiten im Gesundheitssystem auf den Homepages der zuständigen Stellen (Gesundheitsministerium oder andere Behörden und Institute) durchgeführt. Die recherchierten Veröffentlichungen wurden dann auf die Zielsetzung ihrer Bereitstellung untersucht. Schließlich erfolgte eine Auswertung der OECD-Gesundheitsdaten, um das Verhältnis zwischen Steuer- und Beitragsfinanzierung der öffentlichen Gesundheitsausgabe zu bestimmen. Die vorrangige Finanzierungsform und die zuvor recherchierte Verfügbarkeit von offiziellen Informationen zu Wartezeiten wurden gegenübergestellt.Ergebnisse: Es können 16 OECD-Länder identifiziert werden, die administrative Daten zu Wartezeiten offiziell erfassen und im Internet veröffentlichen. Die Daten sind je nach Land unterschiedlich aufbereitet. Mit der Bereitstellung dieser Informationen werden hauptsächlich zwei Ziele verfolgt: Ein öffentliches Monitoring von Wartezeiten im Gesundheitssystem (14 Länder) und eine Information für Patienten über Wartezeiten (9 Länder). Offizielle Statistiken zu Wartezeiten existieren hauptsächlich in Ländern, die die Absicherung des Krankheitsfalls über ein steuerfinanziertes Einheitssystem organisieren, während dies in der Mehrzahl der OECD-Länder mit beitragsfinanzierten Krankenversicherungssystemen nicht der Fall ist.Schlussfolgerung: Die Veröffentlichung administrativer Daten zu Wartezeiten dient in erster Linie der Patienteninformation und als Performance-Indikator in Bezug auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung. Auch wenn Daten zu Wartezeiten veröffentlicht werden, führt allein die Publikation von Indikatoren und die Verwaltung von Wartelisten nicht zur Lösung des Problems. Vielmehr zeigt die Analyse, dass in steuerfinanzierten Gesundheitssystemen der Zugang zur medizinischen Versorgung vielfach rationiert wird und eine Steuerung über Wartelisten sehr verbreitet ist. PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/s-0034-1387758 UR - http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0034-1387758 ER -