TY - JOUR AU - Dinh, Q. T.; Heck, S.; Le, D. D.; Bals, R.; Welte, T. TI - Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie von chronischem Husten: Neuronale Reflexe und Antitussiva TT - Pathophysiology, Diagnostics and Therapy of Chronic Cough: Neuronal Reflexes and Antitussiva SN - 0934-8387 SN - 1438-8790 PY - 2013 JO - Pneumologie JF - Pneumologie LA - DE VL - 67 IS - 06 SP - 327 EP - 334 ET - 2013/05/22 DA - 2013/06/07 AB - Husten ist weltweit eines der häufigsten Symptome, welches zur Konsultation eines Arztes führt. Dabei stellt Husten einen wichtigen neuronalen Reflex dar, der als Schutzfunktion vor körperfremden Mikroorganismen, thermischen und chemischen Reizstoffen, die über die Atemwege eindringen können, dient. Zudem beugt er der Retention von Schleim in den Atemwegen vor.Der Husten-Reflex wird durch die Aktivierung verschiedener Husten-Rezeptoren initiiert. Diese Husten-Rezeptoren lassen sich hinsichtlich ihrer elektrophysiologischen Konfiguration in 3 Gruppen unterteilen, nämlich in die beiden Aδ-Fasern-Typen „schnell adaptierende (RAR) Mechanorezeptoren“ und „langsam adaptierende (SAR) Mechanorezeptoren“ und die C-Faser-Rezeptoren. Der Reiz wird durch die Husten-Rezeptoren über vagal-sensible Neuronen an das Husten-Zentrum im Gehirn weitergegeben. Der Husten selbst wird danach über Motoneuronen efferenter Nerven ausgebildet. Der Hustenreflex besteht somit aus 5 1 funktionell aufeinander folgenden Teilen, nämlich den Husten-Rezeptoren 2, den primären afferenten Bahnen des N. vagus 345, N. trigeminus und N. glossopharyngeus 1, dem Hustenzentrum in der Medulla oblongata (N. tractus solitarius) 678, den afferenten Bahnen des N. phrenicus, des Spinalnervs und des N. laryngeus recurrens und den Muskeln des Rachens sowie dem Zwerchfell und der abdominalen, intercostalen und laryngealen Muskulatur. Die Hustenrezeptoren befinden sich hauptsächlich in Larynx, Trachea und Hauptbronchien 2.Der Vorgang des Hustens kann in 4 Phasen eingeteilt werden. Auf die erste Phase der schnellen Inspiration mit geöffneter Glottis folgen die Kompression mit geschlossener Glottis und ansteigendem trachealen Druck, die Akzeleration, bei der sich die Glottis öffnet, und schließlich die Exspiration/Expulsion mit geöffneter Glottis 9. Gemäß seiner Charakteristik kann Husten in zwei distinkte Typen aufgeteilt werden, zum einen den „unfreiwilligen, lauten Aspirations-Husten“, und zum anderen den kratzenden, reizenden und in seiner Intensität langsam ansteigenden kontrollierten Husten 10.Akuter Husten entsteht häufig als Reaktion auf eine Infektion des respiratorischen Systems 111213 und endet meist spontan nach 4 Wochen. Bis zu 8 Wochen hingegen kann Husten in chronischer Form durch einen infektiösen Befall mit Pathogenen wie Adenovirus, Bordetella pertussis und Mykoplasmen andauern 121314. Zur Unterteilung des Hustens nach seiner Ursache kann er auch nach Art und Weise differenziert werden. Zu unterscheiden sind trockener und Schleim-produzierender Husten.Mit dieser Übersicht sollen die neuronalen Vorgänge und Mechanismen sowie Diagnostik und Therapie chronischen Hustens dargestellt werden. Dabei wird auch die Effizienz etablierter und potenzieller, noch nicht etablierter Antitussiva betrachtet. PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/s-0033-1343151 UR - http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0033-1343151 ER -