TY - JOUR AU - Sorg, Heiko; Bagheri, Mahsa; Ehlers, Jan; Hauser, Jörg; Tilkorn, Daniel Johannes; Leifeld, Irini Helena; Fuchs, PaulChristian; Sorg, Christian Günter Georg TI - Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Medizin: vom großen Wunsch und wenig Berücksichtigung TT - Balancing Family and Career in Medicine: Greatly Desired but Given Little Consideration Results of the Study Arm VI of the KARiMED Study SN - 0941-3790 SN - 1439-4421 PY - 2022 JO - Gesundheitswesen JF - Das Gesundheitswesen LA - DE VL - 85 IS - 06 SP - 505 EP - 513 DA - 2022/06/02 KW - Medizin KW - Arbeitszeitmodelle KW - Kinderbetreuung KW - Förderung KW - Teilzeitbeschäftigung AB - Ziel der Studie Familienleben und die Berufsausübung sind für junge Ärztinnen und Ärzte hohe Güter. Entsprechend ist eine gute Vereinbarkeit beider Lebensbereiche wichtig. Trotz seit Jahren gegebener politischer Rahmenbedingungen und gesetzlicher Ansprüche, scheint die Umsetzung gerade in der Medizin nicht einfach zu sein und mit großen Vorbehalten und Problemen der Beteiligten verbunden.Methodik Mittels einer Online-Befragung wurde der medizinische Mittelbau aus universitären und peripheren Krankenhäusern zu Themen rund um Familie, Kinder und berufsbiographischen sowie karriererelevanten Themen befragt und anschließend genderspezifisch analysiert.Ergebnisse Die Studienteilnehmenden waren zu 65,1% verheiratet und hatten bereits Kinder bzw. äußerten einen Kinderwunsch (86,0%). Die meisten waren in Vollzeit (80,8%) beschäftigt. Der überwiegende Anteil der Teilzeitbeschäftigten war weiblich (87,4%). Bei 34,6% lag eine zeitliche Unterbrechung von 18,5±21,3 Monate in der Karriere vor, welche zu 87,8% aufgrund von Schwangerschaft oder Kindern genommen wurden. Ärztinnen nehmen im Allgemeinen deutlich mehr Elternzeit in Anspruch als Ärzte (6–12 Monate: Frauen 62,2%; Männer 22,4%; 12 Monate und mehr: Frauen 25,2%; Männer 6,6%). Die Familienplanung wird durch Vorgesetzte nur wenig unterstützt (21,2% viel bis sehr viel Unterstützung) und 45,6% geben an, Probleme mit deren Rückkehr in den Beruf bzw. dem beruflichen Weiterkommen erlebt zu haben. Bei knapp 60% der Teilnehmenden bestehen im eigenen Krankenhaus keine spezifischen Arbeitszeitmodelle für Mitarbeitende mit betreuungspflichtigen Kindern.Schlussfolgerung Für die Umsetzung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Ärztinnen und Ärzten sind in erster Linie Änderungen auf Seiten des Unternehmens notwendig. Zusätzlich müssen die jeweiligen Vorgesetzten umdenken, um eine Parallelisierung dieser beiden Lebensbereiche ihrer Mitarbeitenden zu ermöglichen. Jedoch müssen auch die jungen Ärztinnen und Ärzte ihre Sicht auf dieses Thema überdenken. Nur die reine Forderung zur Veränderung arbeitsrechtlicher Umstände bei Fortführung traditioneller Familienkonstellationen zu Hause, scheint diesem Thema in der heutigen Zeit nicht mehr gerecht zu werden. PB - Georg Thieme Verlag DO - 10.1055/a-1813-8182 UR - http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1813-8182 ER -