TY - JOUR AU - Mayer, Julius Michael; Capellen, Carl Ferdinand; Holzbach, Thomas TI - Folgenreiche Liposuktion – was man im Umgang mit Prilocain beachten sollte TT - Liposuction with consequences: what to consider when using prilocaine SN - 0722-1819 SN - 1439-3980 PY - 2021 JO - Handchir Mikrochir Plast Chir JF - Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie LA - DE VL - 53 IS - 04 SP - 407 EP - 411 DA - 2021/04/16 KW - Liposuktion KW - Methämoglobinämie KW - Prilocain, KW - Lokalanästhetikum KW - Tumeszenzlösung AB - Unter der selten auftretenden erworbenen Methämoglobinämie ist die Prilocain-induzierte ätiologisch gesehen eine Rarität. Der folgende Fallbericht behandelt sie als potenziell gefährliche Komplikation nach Liposuktion mit Prilocain.Eine junge Patientin stellte sich nach präsynkopalem Sturzereignis mit blassem Hautkolorit, immobilisierendem Handgelenksschmerz und Platzwunde am Kinn in der interdisziplinären Notaufnahme vor. Etwa 12 Stunden zuvor sei bei der Patientin ambulant in Regionalanästhesie eine Liposuktion der unteren Extremität durchgeführt worden. Dabei sei ein größeres Volumen einer Tumeszenzlösung, bestehend u. a. aus Prilocain, in das Gewebe infiltriert worden.Bei initialer Vorstellung wurden ein normwertiger Blutdruck, eine leichte Tachykardie, eine periphere Sauerstoffsättigung von 90 % bei Raumluft gemessen und klinisch fielen ein reduzierter Allgemeinzustand und eine Lippenzyanose auf. Die Liposuktionszonen waren unauffällig.Die erste arterielle Blutgasanalyse zeigte einen erhöhten Methämoglobin(Met-Hb)anteil von 10,9 %. Konventionell-radiologisch ließ sich eine minimal dislozierte distale Radiusfraktur nachweisen. Unter Sauerstofftherapie fiel das Met-Hb innerhalb von 4 Stunden auf 6 %, die Lippenzyanose war rückläufig, die Vitalparameter stabilisierten sich, die Platzwunde wurde mittels primärer Wundnaht versorgt und es erfolgte eine Ruhigstellung des Handgelenks. Nach 12-stündigem Aufenthalt erfolgte die Entlassung bei gebessertem Allgemeinzustand. Sechs Wochen posttraumatisch zeigte sich eine Konsolidierung der Fraktur und funktionell-ästhetisch regelrechte Wundheilung des Kinns. Wir möchten für die Differenzialdiagnose einer Prilocain-induzierten Methämoglobinämie nach Liposuktion mit Tumeszenzlösung sensibilisieren und im Allgemeinen die Verwendung von Prilocain diskutieren. PB - Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/a-1382-1628 UR - http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1382-1628 ER -