TY - JOUR AU - Bickel, Horst; Block, Marc; Gotzler, Othmar; Hartmann, Julia; Pürner, Klaus; Sander, Dirk; Förstl, Hans TI - Prävention von Schlaganfall und Demenz in der Hausarztpraxis: Evaluation des Projektes INVADE TT - Prevention of stroke and dementia in general practice: evaluation of the project INVADE SN - 0012-0472 SN - 1439-4413 PY - 2020 JO - Dtsch Med Wochenschr JF - DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift LA - DE VL - 145 IS - 12 SP - e61 EP - e70 DA - 2020/04/16 KW - Schlaganfall KW - Demenz KW - Prävention KW - Hausarzt KW - vaskuläre Gesundheit AB - Einleitung Schlaganfall und Demenz haben zahlreiche modifizierbare Risikofaktoren gemeinsam. Im hausärztlichen Präventionsprojekt INVADE (INterventionsprojekt VAskuläre Hirnerkrankungen und Demenz im Landkreis Ebersberg) wurden diese vaskulären Risikofaktoren systematisch erfasst und evidenzbasiert behandelt.Methoden Alle über 50-jährigen Versicherten der AOK Bayern mit Wohnsitz im oberbayerischen Landkreis Ebersberg erhielten das Angebot zur Teilnahme an INVADE, rund 1 Drittel schrieb sich in das Programm ein. Durch hausärztliche Untersuchungen, Selbstauskünfte der Versicherten, Laboranalysen und eine Duplexsonografie der extrakraniellen Halsgefäße wurden individuelle Risikoprofile erstellt, aus denen sich die Interventionsmaßnahmen ableiteten. In jedem Quartal dokumentierten die Hausärzte Behandlung und Gesundheitszustand der Teilnehmer, nach jeweils 2 Jahren wurde das gesamte Untersuchungsprogramm wiederholt. Der Erfolg der Intervention wurde am Landkreis Dachau bemessen, wo die Versicherten die übliche hausärztliche Versorgung erhielten. Als Endpunkte wurden administrative Daten der Kranken- und Pflegekasse für den Zeitraum von 2013 bis 2016 verwendet. Primäre Endpunkte bestanden in der Mortalität und im Eintritt von Pflegebedürftigkeit, sekundäre Endpunkte in den stationären Behandlungen infolge von zerebrovaskulären Erkrankungen.Ergebnisse Der Vergleich zwischen den Versicherten im Landkreis Ebersberg (n = 10 663) und im Landkreis Dachau (n = 13 225) fiel sowohl in den primären klinischen Endpunkten als auch im kombinierten sekundären Endpunkt zugunsten des Präventionsprogramms aus. Mortalitätsrisiko (HR = 0,90; 95 %-Konfidenzintervall: 0,84–0,97), Pflegebedürftigkeitsrisiko (HR = 0,88; 95 %-KI 0,81–0,96) und die Wahrscheinlichkeit einer stationären Behandlung aufgrund zerebrovaskulärer Erkrankungen (OR = 0,87; 95 %-KI 0,77–0,97) waren signifikant reduziert.Diskussion Die Ergebnisse stützen die Annahme, dass durch eine intensivierte hausärztliche Identifikation und Behandlung vaskulärer Risikofaktoren das Auftreten von zerebrovaskulären Erkrankungen und Demenzen gesenkt werden kann und sich damit Lebenserwartung und von Pflegebedürftigkeit freie Lebenserwartung erhöhen lassen. Registrierung clinicaltrials.gov, NCT1107548, Registrierungsdatum: 21.04.2010, drks.de, DRKS00 011348, Registrierungsdatum: 29.12.2016 PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/a-1124-9124 UR - http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1124-9124 ER -