J-P. Barral - Die Botschaften unseres Körpers. Ganzheitliche Gesundheit ohne Medikamente

Wo soll man bei diesem Autor beginnen? Dass er vom Time Magazin zu den 100 bedeutendsten Forschern des 20. Jahrhunderts gewählt wurde oder dass er in mittlerweile 35 Berufsjahren die Osteopathie bereichert und verändert hat?

Dass er es war, der die viszerale Osteopathie derart im osteopathischen Denken etablieren und verankern konnte, dass sie aus den heutigen Lehrplänen der osteopathischen Ausbildungsstätten nicht mehr wegzudenken ist? Ich weiß es einfach nicht!

Nur soviel, dass dieser Name für Qualität, unglaubliche Fachkenntnis und Erfahrung steht - genau das macht auch das neue Buch von Jean-Pierre Barral aus, das eigentlich als Ratgeber für unsere Patienten geschrieben wurde.

Inhaltlich hat er den Mut gefunden, ein so komplexes, schwieriges und sicher nicht unumstrittenes Thema wie die „Emotionen der Organe” zu beschreiben, wobei niemals eine Wertung oder eventuell ein „Schubladendenken” entsteht!

In behutsamer Weise beschreibt Barral „Was die Organe denken” - so die Überschrift des 2. Kapitels - und führt jedes Organ einzeln auf, gibt immer auch Praxisbeispiele zum besseren Verständnis der beschriebenen Emotionen und Situationen. Dass er vor der Osteopathie als Physiotherapeut tätig war, kann man den Ratschlägen zur angemessenen Bewegung und Lebensführung entnehmen; er weist zu recht auf die „Instandhaltungspflicht” hin, die wir unserem Körper gegenüber haben!

Gradlinig aufgebaut, hervorragend lesbar und eben weil als Patientenratgeber verfasst, auch sehr gut verständlich. Der Autor verzichtet vollständig auf Abbildungen, was eher wohltuend ist, das Layout ist so gut gelungen, dass man darüber nicht einmal nachdenkt (außer bei einer Rezension, wo es erwähnt werden sollte).

Ein uneingeschränkt empfehlenswertes Buch und ein unglaublich schlaues dazu, als Osteopathen können wir zwischen den Zeilen noch viel, viel mehr lesen als ein Patient dies vermag.

Barral ist ein wundervolles Buch gelungen - für Therapeuten, die (sich und) ihre Patienten auf emotional-organischer Ebene noch besser verstehen möchten!