Können β-Rezeptorenblocker Koronarspasmen auslösen?

Zusammenfassung

β-Blocker werden in der Therapie der arteriellen Hypertonie und der koronaren Herzkrankheit häufig angewandt. Meist führen sie zu einer symptomlosen Zunahme des peripheren und koronaren Widerstandes. Innerhalb weniger Wochen wurden drei Patienten beobachtet, bei denen sich Hinweise auf eine Verschlechterung der myokardialen Durchblutung unter β-Blockade ergaben. Nach Absetzen der β-Blocker und Einleitung einer Therapie mit Calciumantagonisten waren sowohl eine Verminderung der Ischämie im Belastungs-EKG als auch eine Reduzierung der Beschwerden festzustellen. An die Möglichkeit der Auslösung von Koronarspasmen durch β-Blocker und damit ungünstiger Effekte auf die Myokarddurchblutung muß im Rahmen der Therapieüberwachung, besonders von Patienten mit koronarer Herzkrankheit, gedacht werden.

Abstract

β-blockers are frequently administered in therapy of arterial hypertension and coronary heart disease. They mostly lead to an asymptomatic increase of peripheral and coronary resistance. Three patients in whom there were indications of a deterioration of myocardial blood flow under β-blockade were observed within a few weeks. After discontinuation of the β-blockers and instituting a therapy with calcium antagonists, both a reduction of ischemia in the exercise ECG and a reduction of symptoms could be observed. The possibility that β-blockers trigger coronary spasms and thus give rise to unfavorable effects on myocardial blood flow must be considered in the context of therapy monitoring, especially in patients with coronary heart disease.