Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1997; 07(3): 77-79
DOI: 10.1055/s-2008-1061864
Wissenschaft und Forschung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Aussichten und Probleme der Rehabilitation geriatrischer Patienten mit Hemiparese

Prospects and problems in the rehabilitation of geriatric hemiparesis patientsM. Lippert-Grüner
  • Rehabilitationszentrum der Universität zu Köln (Leitung: Prof. Dr. med. Ch. Mucha), Köln
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

A group of 93 patients with acquired central hemiplegia treated in early rehabilitation were examined concerning the early results, complication rate and morbidity. All patients were divided into two classes of matching ages. The group I with an age of 60 or less years included 54,8%, the second and older group included 45,2% of all patients. In the second group there was a higher morbidity with an average of 2.8 side diagnosis. Main complications in all patients were urinary tract infections. Chronical obstipation was found in 22%, mainly in group II. The rate of further complications such as thrombosis, bronchopulmonary infections or stress ulcéra was quiet low (<3%). Walking ability was achieved in 65%, the rate in group II was 10% below the rate in group I. 32% of all patients were discharged home, 53% to further rehabilitation units (10% more in group I than in group II), and about 10% to nursing homes.

Zusammenfassung

Hinsichtlich der Resultate, der Komplikationsrate und der Morbidität in der Frührehabilitation wurde eine Gruppe von 93 stationär behandelten Patienten mit zentralbedingten Halbseitensyndromen untersucht. Wir unterteilten das Patientengut in zwei Altersgruppen. Zur Gruppe 1 (<60 Jahre) gehörten 54%, zur Gruppe 2 (>60 Jahre) 45,2% der Patienten. Gruppe 2 wies mit durchschnittlich 2,8 Nebenerkrankungen eine deutlich erhöhte Morbidität auf. Die häufigste behandlungsbedürftige Komplikation stellten bei allen Patienten Harnwegsinfekte dar. Bei 22% war eine chronische Obstipation zu verzeichnen; hier war überwiegend Gruppe 2 betroffen. Weitere Komplikationen wie z.B. Thrombosen, bronchopulmonale Infekte, Streßulzera etc. waren nur in einem geringen Prozentsatz (<3%) feststellbar. Eine Gehfähigkeit konnte in 65% erreicht werden, der Anteil der > 60jährigen war um 10% niedriger als in der Vergleichsgruppe. Insgesamt konnten 32% der Patienten nach einer 6-8 wöchigen Behandlungsdauer nach Hause entlassen werden, bei 53% wurde eine weitere Rehabilitation eingeleitet (AHB etc.), in ca. 10% von allen Behandelten wurde eine Unterbringung im Pflegeheim veranlaßt. Der Anteil der unter 60jährigen Patienten bei der Einleitung von weiteren Rehabilitationsmaßnahmen lag um 10% höher als in der Vergleichsgruppe.

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