Klinische Neurophysiologie 1982; 13(3): 143-147
DOI: 10.1055/s-2008-1061080
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

EEG bei Neugeborenen mit intrakraniellen Blutungen: Ein Vergleich mit klinischen Befunden und CT-Scan

EEG in neonatal intracranial hemorrhage: comparison with clinical findings and CT-scanF. Staudt, J. Howieson, G. J. Benda, R. C. Engel
  • University of Oregon, Health Sciences Center, Departments of Pediatrics and Radiology, Portland, Oregon
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

This study was undertaken to evaluate the usefulness of the EEG in neonates with intracranial hemorrhage (ICH) and to correlate the EEG with clinical findings and the CT-scan. Thirty-eight infants with intraventricular hemorrhage (IVH) and/or subarachnoid hemorrhage (SAH) had EEG examinations.

Repetitive sharp waves were present in IVH (48 %) and also seen in SAH (33 %). They did not differentiate between IVH and SAH, nor were they related to the grade of IVH. The repetitive character of these wave forms suggest that it may be a type of seizure discharge.

The value of the EEG in neonatal ICH lies not in the diagnosis of ICH and its extend. This can be done much better with CT-scan and ultrasound. But the EEG is valuable in the recognition of electrical seizure activity which should lead to early anticonvulsive therapy. Depressed background EEG activity was seen in all non-survivors and in all children with major neurological damage. Normal background activity in spite of seizure discharge was favorable prognostic criterion. The prognosis depends on the gestational age, clinical findings and morphological changes. The EEG reflects the actual cerebral function and can add to a more differentiated prognostic evaluation.

Zusammenfassung

Es wurden 38 Früh- und Neugeborene mit intraventrikulärer und/oder subarachnoidal Blutung elektroenzephalographisch untersucht. Ziel der Studie war es, bei diesen Kindern den Nutzen des EEG zu untersuchen und es mit den klinischen Daten und den entsprechenden CT-Scans zu korrelieren.

Bei 48 % der Kinder mit intraventrikulärer Blutung und bei 33 % derer mit Subarachnoidalblutung fanden sich repetitive Sharp waves. Diese differenzierten nicht zwischen intraventrikulärer Blutung und Subarachnoidalblutung. Auch zeigten sie keinen Zusammenhang zum Schweregrad der Blutung. Der repetitive Charakter dieser Wellenformen macht aber wahrscheinlich, daß es sich dabei um hypersynchrone Aktivität handelt.

Der Wert des EEG bei intrakraniellen Blutungen liegt nicht in der Diagnose dieser Komplikation. Hierfür sind bildgebende Untersuchungsmethoden wie CT-Scan und in jüngster Zeit auch die zweidimensionale Echoenzephalographie weit aussagekräftiger. Dagegen kann man nur mit dem EEG die hypersynchrone Aktivität erkennen. Dies sollte dann zum großzügigen Einsatz antikonvulsiver Therapie veranlassen. Bei allen Verstorbenen fand sich eine Depression der Grundaktivität, ebenso bei allen Kindern mit größeren neurologischen Residualschäden. Eine normale Grundaktivität konnte auch beim Vorliegen hypersynchroner Aktivität als günstiges prognostisches Zeichen gewertet werden. So kann das EEG als ein funktioneller Test neben der Berücksichtigung von Gestationsalter, klinischem Bild und morphologischen Veränderungen zu einer differenzierteren prognostischen Beurteilung von Neugeborenen mit intrakranieller Blutung beitragen.

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