Der Wert des EEG zur Prognose bei postanoxischen Komata nach kardiozirkulatorischem Stillstand

Summary

In this study the EEGs of 26 patients remained at least 6 hours in coma after cardiovascular arrest were analyzed. The first EEG was recorded within few days after reanimation, classified in a 5-grade scale of increasingly severe impairment and compared with the final clinical outcome. On the basis of the present study and of a review of 408 EEG findings reported in similar investigations in the literature we conclude that the EEG can be useful in predicting the outcome of patients in postanoxic coma states: the EEG should be recorded at earliest 8-12 hours but within 2 days after reanimation, a barbiturate intoxication and hypothermia should be excluded. The classification of the recordings in a 5-grade scale has proven to be helpful and accurate in predicting the outcome: Grade I EEG findings imply a very good prognosis, a complete remission can be expected in most cases. Grade II and III findings have no definite prognosis: the EEG should be repeated one or two days later, a favorable outcome is to be expected only with rapid improvement of the tracing. Grade IV and Grade V findings have a very serious prognosis: complete recovery has been described episodically, most in the pediatric population and with findings of alpha-coma.

Zusammenfassung

Es wurden 26 Patienten elektroenzephalographisch untersucht, die nach einem kardiozirkulatorischen Stillstand über mindestens sechs Stunden im Koma gelegen hatten. Das erste EEG wurde ein bis drei Tage nach dem Reanimationsbeginn abgeleitet. Die EEG-Veränderungen wurden fünf Klassen verschiedener Schwere zugeordnet und mit dem klinischen Endzustand korreliert. Aus dieser Studie und aus einer Zusammenstellung von 408 Patientendaten aus der Literatur können wir schließen, daß das EEG bei der Prognosestellung im postanoxischen Koma sehr hilfreich sein kann. Das EEG sollte dabei etwa 8-12 Stunden nach Reanimationsbeginn abgeleitet werden, spätestens aber nach zwei Tagen. Eine Barbituratintoxikation und eine Hypothermie sollte ausgeschlossen werden. Die Gruppierung der EEG-Veränderungen in fünf Klassen hat sich als sinnvoll erwiesen, - EEG vom Grad I bedeuten eine sehr gute Prognose; eine vollständige Erholung ist zu erwarten. - EEG vom Grad II und III haben keine eindeutige Prognose. Eine zweite Ableitung sollte zur Sicherung des Verlaufs nach ein bis zwei Tagen erfolgen. Nur eine schnelle Besserung des Befundes läßt auf einen günstigen Verlauf hoffen. - EEG vom Grad IV und V stehen für eine sehr schlechte Prognose. Eine vollständige Erholung wurde nur selten beschrieben, meist im pädiatrischen Bereich und beim Vorliegen eines sogenannten α-Koma.

Key Words

Postanoxic coma - Prognosis with EEG