Klinische Neurophysiologie 1993; 24(1): 24-33
DOI: 10.1055/s-2008-1060276
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Elektrophysiologische Studien zum menschlichen Gedächtnis

Electrophysiological studies of human memoryK. A. Paller
  • Center for Functional Imaging, Lawrence Berkeley Laboratory of the University of California
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

This review summarizes recent experiments that explored human memory processes using recordings of event-related potentials (ERPs) from the brain. In many studies, ERPs elicited by words presented during an acquisition stage have differed as a function of later recall or recognition. These ERP differences, generally in the 400 to 800 ms range, indicate that processes of memory encoding may produce ERP correlates. Numerous studies have also been devoted to ERP effects during recognition. In general, the second presentation of a stimulus was associated with an enhanced positivity relative to the first presentation or to new items. Similar effects have been observed in implicit memory tests in which repetitions were irrelevant to the subject's task. There has been some difficulty in relating these old/new effects to the processes that mediate memory experiences such as recollection and priming. However, a new paradigm that enables a dissociation between ERP correlates of recollection and priming is described. Studies of ERPs recorded from intracranial electrodes have also shown memory sensitivity, particularly for electrode locations near the hippocampus. In summary, ERPs may be useful as indices of both memory encoding and memory retrieval processes.

Zusammenfassung

In dieser Übersicht werden die Möglichkeiten der Analyse verschiedener Aspekte der menschlichen Gedächtnisfunktion mit Hilfe der ereigniskorrelierten Potentiale (EKP) beschrieben. Es wird dargestellt, daß sich fundamentale Unterschiede zwischen impliziten und expliziten Gedächtnisphänomenen ergeben, die im Licht wichtiger theoretischer Ansätze diskutiert werden.

Der erste Abschnitt der Arbeit befaßt sich mit eroigniskorrelierten Potentialen, die während des Lernens von Stimuli aufgezeichnet wurden, wobei gezeigt wird, daß diese die spätere Gedächtnisleistung prädizieren können.

Im zweiten Teil werden ereigniskorrelierte Potentialkorrelate während des Wiedererkennens und während der Wiederholung von Stimuli beschrieben: Es ergibt sich ein reliabler Unterschied zwischen alten (erkannten) und neuen Stimuli, dessen Interpretation jedoch verschiedene unspezifische Faktoren wie z.B. die Entscheidungskonfidenz zu berücksichtigen hat. Ereigniskorrelierte Potentialkorrelate des bewußten Erinnerns wurden isoliert, indem die Verarbeitungstiefe (semantisch, orthographisch) während der Lernphase manipuliert wurde und die Potentiale während der Erkennensphase dementsprechend gemittelt wurden.

Intrazerebrale Ableitungen von ereignis-korrelierten Potentialen in Gedächtnisexperimenten im Rahmen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik zeigten bei Registrierung aus dem Hippokampus spezifische Veränderungen für erinnerte und nichterinnerte Wörter und Muster.

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