Klinische Neurophysiologie 1994; 25(2): 130-137
DOI: 10.1055/s-2008-1060251
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das EEG beim Hören von Musik

The EEG while listening to musicH. Petsche
  • Institut für Neurophysiologie der Universität Wien
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

The paper presents an outline of the applicability of the parameter coherence for EEG phenomena caused by the perception of music. Significant changes of coherence by longer lasting epochs of listening to music with respect to EEG epochs at rest are determined between all possible electrode combinations of the 10/20 system. These data are entered into schematic brain maps where they shape characteastic patterns of coherence changes which distinctly differ from those during other cognitive tasks. The results obtained by experiments with groups of persons justify the application of this method in individuals, whereby hints at certain listenining preferences and the degree of musical production are obtained. These findings are interpreted as reflecting events in a system of differential attention which selects and orders the sensory input before the material is further processed at higher order hierarchical levels.

Zusammenfassung

Die Arbeit bringt eine Übersicht über die Bedeutung des Parameters Kohärenz für die Untersuchung von EEG–Phänomenen, die beim Hören von Musik auftreten. Signifikante Änderungen durch Musikhören werden durch Vergleiche von länger dauernden EEG–Abschnitten während des Hörens von Musik mit solchen in Kühe ermittelt. Diese werden zwischen allen Elektrodenpaaren des 10:20–Systems bestimmt und in schematische Hirnkarten eingetragen. Dabei lassen sich charakteristische Muster von Kohärenzänderungen feststellen, die sich von jenen bei anderen kognitiven Vorgängen deutlich abheben. Die Ergebnisse von Gruppenuntersuchungen berechtigen zur Anwendung dieser Methode an Einzelpersonen, wobei Hinweise auf Hörpräferenzen und musikalische Vorbildung zu erhalten sind. Die Kohärenzänderungen werden als Abbild von Vorgängen in einem System der differentiellen Aufmerksamkeit gedeutet, welches jeder Perzeption zugrundeliegt.

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