Diathermiekoagulation des Ganglion Gasseri beim Kaninchen: Modell zum Nachweis trophischer Beziehungen zwischen Nervus trigeminus und Hornhautepithel*

Zusammenfassung

Die trophischen Beziehungen zwischen den sensorischen Nerven der Kornea und ihrem Zielgewebe, dem Epithel, sind wiederholt untersucht worden. Bisher war es nicht möglich, dabei zwischen Denervierungseffekten und Austrocknungserscheinungen unterscheiden zu können. Diathermiekoagulation, ausgeführt mit einer durch den weichen Gaumen von Kaninchen verlaufenden Elektrode, bewirkte im distalen Teil des trigeminalen Ganglions umschriebene Läsionen. Die Anästhesie im Bereich des N. ophthalmicus war gewöhnlich komplett und der Kornealreflex auf mechanische Berührung war aufgehoben. Die spontane Blinkaktivität war jedoch erhalten bei einem klinisch unauffälligem vorderen Segment. Diese Tiere erwiesen sich als brauchbares Modell zum Nachweis trophischer Beziehungen. Die Reepithelisierung einer 4 mm zentralen Abrasion wurde bei 13 Tieren untersucht. Die Kontrollläsionen heilten innerhalb von 40 Std., jedoch war die Heilung bei den denervierten Korneae zu diesem Zeitpunkt erst zu 72 % erfolgt. Die Permeabilität in denervierten Korneae war signifikant erhöht (<0,005, N=11) gemessen an der Vorderkammerfluorescenz 30 min. nach Instillation einer 5 % Fluoresceinlösung in den Bindehautsack. Mitosezählungen wurden mit Hilfe der Orcinfärbung in 6 mm großen zentralen Trepanaten durchgeführt. Denervierte Korneae enthielten dabei signifikant weniger Mitosen (p<0,001).

Summary

Trophic interactons between the sensory nerves of the cornea and their target tissue, the epithelium, have been repeatedly investigated. However, it has not been possible to distinguish denervation effects from exposure and drying. Radio frequency thermocoagulation, accomplished by means of an electrode inserted through the soft palate, was used to produce circumscribed lesions in the distal portion of the trigeminal ganglion in rabbits. Anesthesia from these lesions was usually complete in the ophthalmic region; normal blinking was retained, but there was no response to punctate mechanical stimulation. Thus, these animals proved to be a useful model for examining trophic interactions. Re-epithelialization of a 4 mm. centrally placed abrasion was examined in 13 aminals. After 40 hrs. all control corneas were epithelialized, but the denervated corneas were only 72% covered. Permeability in denervated corneas was significantly increased (p<0.005, N = 11) by measuring aqueous humor fluorescence 30 min. after the instillation of 5% fluorescein in the conjunctival fornix. Complete counts of mitotic figures were made in central corneal buttons 6 mm in diameter and stained by the orcin method. The denervated corneas contained significantly fewer mitoses (p < 0.001).