Aktuelle Rheumatologie 1986; 11(4): 155-161
DOI: 10.1055/s-2008-1048003
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Hüftendoprothetik im Rahmen der chronischen Polyarthritis

Hip Endoprothesis in Rheumatoid ArthritisW.  Lack , N.  Böhler , K.  Zweymüller
  • Orthopädische Universitätsklinik Wien
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

We reviewed the clinical and radiological results of 59 conventional total hip arthroplasties and 16 cementless implanted endoprotheses in patients with rheumatoid arthritis. At the follow-up average of 58 months we found loosening in 19 cases (32%), including 6 cases of loosening of both acetabular components and 3 cases of loosening of the femur stem only. In the total sum of cemented endoprotheses at our clinic we observed a loosening rate of 19.3% after 5 years. Most of the loosenings in rheumatoid arthritis occurred in cases of acetabular protrusion. From 6 reoperations 5 had to be performed also in cases of protrusion. Because of these results we started using the cementless implanted system after Zweymüller-Endler also in rheumatoid arthritis. We found satisfying short-term results with this cementless system; within the period of follow-up we saw good healing of implants and there was no further acetabular protrusion, as seen in some cases of conventional models.
The cementless implantation of hip endoprotheses seems to be a good method, especially in cases of an insufficient floor of the acetabulum.

Zusammenfassung

Die Untersuchung berichtet über die klinischen und radiologischen Ergebnisse von 59 zementierten und 16 zementfrei implantierten Hüfttotalendoprothesen wegen Destruktion des Hüftgelenkes im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis. Nach einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 58 Monaten zeigte sich in 19 Fällen (32%) eine Implantatlockerung. Die Lockerungshäufigkeit, bezogen auf die Gesamtzahl der mit zementierten Hüftendoprothesen versorgten Patienten, betrug bei fünfjähriger Beobachtungsdauer demgegenüber 19,3% (Bösch et al., 1980). 6 Lockerungen betrafen sowohl Pfanne als auch Schaft, in 10 weiteren Fällen konnte nur eine Pfannen-sowie in 3 Fällen eine alleinige Schaftlockerung nachgewiesen werden. Ein Großteil der Lockerungen betraf arthritische Hüften mit Pfannenprotrusion. Von 6 Reoperationen mußten ebenfalls 5 Eingriffe bei primärer Pfannenprotrusion durchgeführt werden. Die Ergebnisse veranlaßten uns, auch bei Hüftdestruktion im Rahmen der chronischen Polyarthritis auf das zementfreie Endoprothesensystem Zweymüller-Endler überzugehen. Mit diesem System konnten sehr gute kurz- und mittelfristige Ergebnisse erzielt werden; in der Nachbeobachtungszeit ist es zu einer guten Einheilung der Implantate gekommen, eine weitere Pfannenprotrusion, die bei den zementierten Modellen bereits innerhalb der ersten Jahre postoperativ auftrat, konnte beim System Zweymüller- Endler nicht beobachtet werden.
Die zementfreie Hüftendoprothesenimplantation scheint sich auch beim ungünstigen Implantatlager, das bei chronischer Polyarthritis im allgemeinen vorliegt, besonders zu bewähren.

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