Klin Padiatr 1994; 206(2): 73-79
DOI: 10.1055/s-2008-1046586
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Click - evozierte otoakustische Emissionen und akustisch evozierte Hirnstammpotentiale in der Früherkennung von Hörstörungen bei Früh- und Neugeborenen nach neonataler Intensivtherapie

Click-Evoked Otoacoustic Emissions and Brainstem Acoustic Evoked Potentials for Early Detection of Hearing Impairment After Neonatal Intensive CareH.  Lauffer1 , U.  Pröschel2 , S.  Gerling1 , D.  Wenzel1
  • 1Klinik für Kinder und Jugendliche
  • 2HNO-Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg
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Publication History

Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

Evoked otoacoustic emissions (EOAE) and brainstem acoustic evoked potentials (BAEP) were recorded from 78 children following neonatal intensive care. In 23% no EOAE could be obtained. Hearing impairment in the BAEP was found in 9%. In 22% negative EOAE were found in spite of normal BAEP. According to the latency-intensity function of waves I and V all children with abnormal BAEP were classified having a conductive hearing loss. In accordance in no case a narrowing of the emission spectrum could be found in the EOAE. In both methods the rate of hearing impairment was highest in children with birth weights of less than 1000 g. A screening of all infants after neonatal intensive care using EOAE is recommended. BAEP should be done additionally in cases with deficient EOAE.

Zusammenfassung

Evozierte otoakustische Emissionen (EOAE) und akustisch evozierte Hirnstammpotentiale (AEHP) wurden abgeleitet von 78 Früh- und Neugeborenen nach neonataler Intensivtherapie. In 23% der untersuchten Ohren konnten keine EOAE nachgewiesen werden. Demgegenüber zeigten sich in den AEHP nur in 9% Hinweise auf Hörstörungen. Die Rate falsch positiver Befunde bei den EOAE, d.h. fehlende Emissionen trotz normaler AEHP betrug 22%. Bei Hörminderungen im AEHP von mehr als 30 dB ließen sich in keinem Fall EOAE ableiten. Bei allen Kindern mit auffälligen AEHP-Befunden ergab sich aufgrund der Latenz-Intensitätsfunktionen der Wellen I und V das Bild einer Schalleitungsstörung. In keinem Fall lag der Verdacht auf eine sensoneurale Schwerhörigkeit vor. Korrespondierend zeigte sich in den EOAE in keinem Fall eine Einschränkung des Emissionsspektrums als Hinweis auf eine Innenohrstörung. AEHP und EOAE wiesen einen deutlichen Anstieg der Rate von Hörminderungen bei Kindern unter 1000 g Geburtsgewicht auf. Die mittlere Meßzeit für beide Ohren betrug bei den EOAE 3 min gegenüber 45 min bei den AEHP. Ein generelles Screening von Kindern nach neonataler Intensivtherapie mit EOAE und eine weitere Abklärung bei fehlenden Emissionen mittels AEHP wird daher empfohlen.

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