Z Orthop Unfall 1987; 125(4): 369-374
DOI: 10.1055/s-2008-1044926
© 1987 F. Enke Verlag Stuttgart

Untersuchung zur Häufigkeit von Luftembolien bei der Implantation von Hüftprothesen*

Study of the Incidence of Air Embolism in Total Hip Joint ReplacementsB. Bachmann, J. Biscoping, K. Ratthey, W. Krumholz, G. Hempelmann
  • Abteilung für Anaesthesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum der Justus Liebig-Universität Gießen (Leiter: Prof. Dr. med. G. Hempelmann)
* Herrn Prof. Dr. med. H. Rettig zum 65. Geburtstag gewidmet.
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die prothetische Versorgung des Hüftgelenkes kann mit der Komplikation einer venösen Luftembolie einhergehen.

Untersucht wurde bei 53 orthopädischen Patienten, denen eine Totalendoprothese der Hüfte implantiert wurde, der Einfluß des Knochenzementes sowie des Anästhesieverfahrens auf die Häufigkeit der embolischen Ereignisse. Hauptkriterium der venösen Embolie war ein abrupter Abfall des endexspiratorischen pCO2 von mehr als 5 mmHg.

Es zeigte sich ein gehäuftes Auftreten von venösen Embolien bei zementierten Prothesen im Gegensatz zu zementlosen Implantaten.

Bei Patienten mit einer Intubationsnarkose kam es wiederum häufiger zu Luftembolien als bei Patienten unter Periduralanästhesie. Dies könnte mit dem volumenexpandierenden Effekt des Lachgases bei Eintritt von Luftblasen ins Gefäßsystem durch die Implantation der Schaftprothese zu erklären sein. Die kontinuierliche Registrierung des endexspiratorischen CO2 erwies sich in der frühzeitigen Erkennung einer Lungenembolie als sehr vorteilhaft.

Abstract

The prothetic supply of the hip-joint may be accompanied by the problem of venous air embolism.

By including 53 orthopaedic patients having undergone total hip replacement, the influence of bone-cement as well as of the different anaesthetic techniques on the frequency of embolie phenomenons was investigated. Embolism was determind as an abrupt decrease (>5 mmHg) in the end-tidal pCO2. Venous embolism often occured with cemented endoprotheses in contrast to non-cement implantations.

Patients with general anaesthesia presented more often with venous air embolism than patients with epidural anaesthesia. This might be explained by an expanding effect of nitrous oxide on air bubbles entering the vascular bed under the implantation of the shaft-protheses.

Our data stress the importance of continuous monitoring of end-tidal pCO2 for early discovery of lung embolism.

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