Z Orthop Unfall 1987; 125(5): 559-566
DOI: 10.1055/s-2008-1044755
© 1987 F. Enke Verlag Stuttgart

Knocheninduktion mit „Bone morphogenetic protein“ (BMP)

Bone Induction with Bone Morphogenetic ProteinB.-D. Katthagen
  • Orthopädische Universitätsklinik und Poliklinik Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. med. H. Mittelmeier)
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Anhand von 32 Versuchen im standardisierten 6-mm-Lochtest der Femurcondyle bei 22 Kaninchen wird die Knochenregeneration unter dem Einfluß des Bone morphogenetic protein (BMP) geprüft. Dabei wird teilweise an der Oberfläche der implantierten BMP-Partikel eine Knochenregeneration beobachtet, die jedoch im Vergleich zu der Spontanknochenregeneration im Kontrolldefekt quantitativ unbedeutend ist. Damit besteht ein deutlicher Unterschied zu früheren Untersuchungsergebnissen mit den Knochenersatzmaterialien Collapat und Pyrost, welche in demselben Versuchsmodell eine hochsignifikante Knochenregenerationsförderung bewirken.

Die grundlegenden biologischen Mechanismen bei der Knochenregenerationsförderung durch erstens osteogenetische Transplantation, zweitens Osteoinduktion und drittens Osteokonduktion werden eingehend erörtert.

Nach den eigenen experimentellen Untersuchungsergebnissen kann das Prinzip der Osteoinduktion mit BMP heute noch nicht als klinisch brauchbar angesehen werden. Wahrscheinlich führen immunologische Abwehrprozesse gegen das Fremdeiweiß zu einer Unterdrückung der osteoinduktiven Wirkung. Die Reindarstellung des im BMP angeblich enthaltenen „Osteogenin“ bleibt abzuwarten.

Abstract

32 experiments in 22 rabbits were performed to investigate the bone regeneration after Implantation of lone morphogenetic protein (BMP) in a 6 mm drill-hole of the distal femoral condyle.

Two different BMP products have been used. A bone regeneration is to be observed partially at the surface of BMP, but in comparison to the control defects quantitatively insignificant. There is a significant difference in comparison to the bone substitutes Collapat and Pyrost, which proved well (highly significant more bone regeneration) in the same experimental set up. The biology of bone regeneration by; 1. osteogenic transplantation; 2. osteoinduction and 3. osteoconduction ist discussed in detail.

According to the own experiments the principle of osteoinduction with BMP is not yet useful for general clinical practice. Probably the osteoinductive effect is disturbed by immunological processes.

The extraction of pure “osteogenin” from BMP seems to be important.

    >