Z Orthop Unfall 1998; 136(1): 18-25
DOI: 10.1055/s-2008-1044645
Kinderorthopädie

© 1998 F. Enke Verlag Stuttgart

Verlaufskontrollen und sonographisch gesteuerte Frühbehandlung der Hüftgelenksdysplasie

Follow-up and Early Treatment of Developmental Dysplasia of the HipA. Falliner, H.-J. Hahne, J. Hassenpflug
  • Orthopädische Universitätsklinik Kiel (Direktor: Prof. Dr. J. Hassenpflug)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Die Zuverlässigkeit der Hüftsonographie wird an Hand von Verläufen ausgereifter und physiologisch unreifer Hüftgelenke untersucht. Die Ergebnisse der sonographisch gesteuerten Frühbehandlung der Hüftgelenksdysplasie werden sonographisch und röntgenologisch kontrolliert.

Methode: 470 Kinder, welche primär im Rahmen eines Hüftscreenings untersucht wurden, konnten mindestens ein weiteres Mal klinisch und sonographisch kontrolliert werden. Röntgenaufnahmen wurden bei Kindern, bei denen eine Spreizbehandlung erfolgte, durchgeführt. Die sonographischen und röntgenologischen Pfannendachwinkel wurden verglichen und im zeitlichen Verlauf dargestellt.

Ergebnisse: Von 570 primär ausgereiften Hüftgelenken verschlechterte sich keines dauerhaft. 88% der 302 physiologisch unreifen Hüften reiften spontan aus, während 12% wegen einer unzureichenden Entwicklung nach einer Kontrolle im Alter von sechs Wochen eine Spreizhose erhielten. 68 pathologische Hüftgelenke besserten sich unter der wenige Tage nach der Geburt einsetzenden Therapie rasch und erreichten im Mittel nach spätestens 80 Tagen die 60°-Grenze. Röntgenkontrollen zum Behandlungsabschluß zeigten in allen Fällen normale Pfannendachwinkel. Bei der röntgenologischen Jahreskontrolle wiesen allerdings 6 von 22 kontrollierten Mädchen eine Verschlechterung der Pfannensituation auf.

Schlußfolgerung: Auch bei erfolgreicher Frühbehandlung der Hüftdysplasie sind weitere röntgenologische Kontrollen erforderlich, um Verschlechterungen rechtzeitig zu erkennen und ggfs. einer erneuten Behandlung zuzuführen.

Abstract

Problem: The reliability of ultrasound of the hip is examined by the courses of mature and physiologically immature hips. The results of sonographically controlled therapy of the congenital dysplasia of the hip are investigated.

Method: 470 children out of a hip-screening program could be controlled at least one more time clinically and by ultrasound. X-rays were taken at the end of treatment in children who were treated by an abduction device. The sonographical and radiological results were compared and grafically presented.

Results: None of 570 matured hips deteriorated. 88% of the physiologically immature hips matured spontaneously while 12% got a cast because of unsatisfactory development. 68 pathological hips improved soon under therapy in an abduction device applied a few days after birth; they reached the borderline of 60° at the maximum age of 80 days. X-ray examinations at the end of therapy showed normal acetabular indices in all cases. Six of 22 girls showed deterioration of the acetabular indices in further x-ray controls at the age of one year.

Conclusion: Even in successful therapy of the congenital dysplasia in the newborn hip x-ray examinations are highly recommended to recognize deteriorations and to initiate another therapy if neccessary.

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