Klin Padiatr 1998; 210(2): 70-76
DOI: 10.1055/s-2008-1043853
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hörscreening Neugeborener mit einem Risiko für perinatale Hörschäden

Hearing Screening in Neonates with Risk Factors of Hearing ImpairmentUwe  Sitka1 , Kerstin  Rehm1 , Christine  Rasinski2
  • 1Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde der Martin-Luther-Universität Halle
  • 2Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Gesichts- und Halschirurgie der Martin-Luther-Universität Halle
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

630 neonates with risk factors of perinatal hearing impairment were screened of hearing loss by means of registration of transient otoacoustic emissions before discharge from the newborn nursery. Neonates were screened additionally by means of brainstem evoked response audiometry, if they had bilateral negative emissions. 810 healthy neonates were screened as control group. The investigations were carried out in incubator after the feeding of neonates.

The prevalence of a bilateral negative cochlear response was 5.2% in the risk babies and 1.7% in healthy neonates.

Neonates are high risk patients for hearing loss if they show craniofacial anomalies including alcoholembryofetopathy, connatal infections, or very low birth weight babies with additional risk factors. The pedaudiological control investigations of the babies with a negative bilateral cochlear response delivered in the risk group 15 cases (2.4%) with an important hearing impairment and in the healthy neonates 2 cases (0.25%) respectively. Prevalence and importance of perinatal hearing impairment explains the necessity of detection in the neonatal period.

Zusammenfassung

630 Neugeborene mit Risikofaktoren für perinatale Hörschäden wurden zum Zeitpunkt der Entlassung einem Hörscreening mittels Registrierung der transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen unterzogen. Bei negativen Befunden kam auch die Hirnstammaudiometrie zum Einsatz. Als Vergleichsgruppe dienten 810 gesunde Reifgeborene. Die Untersuchungen erfolgten in der post-prandialen Ruhephase der Kinder in einem doppelwandigen Inkubator. Die Häufigkeit einer beidseits negativen cochleären Antwort lag bei den Risikokindern bei 5,2%, bei den gesunden Reifgeborenen bei 1,7%. Kinder mit craniofazialen Anomalien einschließlich Alkoholembryofetopathie, konnatalen Infektionen und sehr unreife Frühgeborene mit zusätzlichen Risikofaktoren sind im Hinblick auf eine Hörschädigung besonders gefährdet. Die pädaudiologische Diagnostik ergab in der Gruppe der Risikoneugeborenen klinisch bedeutsame Hörstörungen bei 15 Kindern (2,4%) und bei den Kindern aus der Gruppe der gesunden Reifgeborenen 2 Kinder (0,25%). Prävalenz und Bedeutung perinataler Hörschäden erfordern ihre Erfassung schon in der Neugeborenenperiode.

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