Darminfektion, die häufigste Invaginationsursache im Kindesalter: Ergebnisse einer 10jährigen klinischen Studie

Abstract

Background Intussusception is the most common cause of an acute abdomen in early childhood. 90% of all intussusceptions were thought to be idiopathic, because no lead points could be evaluated.

Patients In our study we examined 148 children (93 boys and 55 girls) between 2. month and 18. years of age with 155 intussusceptions.

Method Besides epidemiological features and patients history we determined systematically all symptoms which occured since the beginning of sickness. We performed ultrasound examinations before and after hydrostatic reduction with each child in order to find pathologic lead points. Microbiologic stool examination could be carried out at 99 specimen.

Results 41 of 155 children with intussusception (26.5%) showed a pathologic finding next to the intussusception, with 29 children (18.7%) suffering from mesenteric lymphadenitis. 60.6% of examined stoolspecimen were abnormal. The most common germs were adenovirus, yersinia and staphylococcus aureus. Abdominal pain was the main symptom and was found in 72.6% of all children. 21% suffered from the classic trias abdominal pain, vomiting and rectal bleeding. 21.9% had diarrhea and 18% fever and signs of inflammation as unspecific symptoms.

Conclusions In our study we found mesenteric lymphadenitis as the most common lead point in intussusception. In conclusion with 60.6% pathologic germs in the examined stoolspecimen we assume gastrointestinal infection as the main cause of intussusception in childhood.

Zusammenfassung

Hintergrund Die Invagination ist der häufigste abdominelle Notfall im Kindesalter. 90% aller Invaginationen galten bisher als idiopathisch, da keine auslösende Ursache festgestellt werden konnte.

Patienten In einer prospektiven Studie untersuchten wir 148 Kinder (93 Jungen und 55 Mädchen) im Alter zwischen 2. Lebensmonat und 18. Lebensjahr mit 155 Invaginationen.

Methode Bei allen Kindern erfolgte die systematische Erfassung der epidemiologischen Daten, der Anamnese sowie der Symptomatologie seit Auftreten der ersten Beschwerden. Durch eine Ultraschalluntersuchung vor und nach der Reposition wurde gezielt nach pathologischen Organbefunden gesucht. Bei 99 Kindern konnte eine mikrobiologische Stuhluntersuchung durchgeführt werden.

Ergebnisse Bei 41 von 155 Invaginationen (26,5%) konnte neben dem Invaginat ein pathologischer Organbefund als auslösende Ursache gefunden werden. 29 Kinder (18,7%) hatten eine mesenteriale Lymphadenitis. Die mikrobiologischen Untersuchungen ergaben in 60,6% einen pathologischen Keimnachweis. Adenoviren, Yersinien und Staphylococcus aureus waren die häufigsten Erreger. Klinisch stand bei 72,6% aller Kinder die Bauchschmerzsymptomatik im Vordergrund, aber nur 21% wiesen die klassische Symptomtrias mit Bauchschmerz, Erbrechen und rektalem Blutabgang auf. Als unspezifische Symptome zeigten 21,9% der Kinder Durchfall und 18% Fieber und laborchemische Entzündungszeichen.

Schlußfolgerung Da in unserer Studie als häufigste organische Ursache einer Invagination eine mesenteriale Lymphadenitis gefunden wurde und bei 60,6% aller Kinder eine pathologische Keimbesiedlung im Stuhl nachweisbar war, ist eine infektiöse Genese als häufigste Ursache der Invagination im Kindesalter anzunehmen.

Key words

Intussusception - etiology - organic lead points - gastrointestinal infection

Schlüsselwörter

Invagination - Ätiologie - Organische Ursache - Darminfektion